Wie viel verdienen Belgier im Durchschnitt?

2010 verdiente ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer in Belgien durchschnittlich 3.103 Euro brutto im Monat. 10 Prozent der Arbeitnehmer verdiente monatlich weniger als 1.967 Euro und 10 Prozent der Lohnempfänger bezog wiederum mehr als 4.679 Euro brutto monatlich. Das geht aus der Analyse einer Lohnumfrage von 2010 hervor, die das belgische Wirtschaftsministerium am Montag veröffentlicht hat.

Die Analyse geht auf die Fragen ein, wie viel ein vollzeitbeschäftigter Belgier im Durchschnitt brutto verdient?, welche Berufe finanziell am interessantesten sind? und in welchen Sektoren die höchsten Löhne bezahlt werden? Außerdem werden in der Studie Auswirkungen von Diplom und Ort des Arbeitsplatzes auf den Lohn untersucht.

Ein auffallendes Ergebnis ist, dass 2010 ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im Durchschnitt 3.103 € brutto im Monat bezog. Dieser Betrag gebe allerdings ein verzerrtes Bild der Lohnverteilung wieder, weil zwei von drei Arbeitnehmern einen niedrigeren Lohn empfingen, heißt es in der Pressemitteilung des Ministeriums. Wenn man die Lohnverteilung genauer untersucht, stellt man deshalb fest, dass die größte Gruppe, nämlich 51% aller Arbeitnehmer, einen Betrag verdient, der sich zwischen 2.000 € und 3.000 € pro Monat bewegt. Ferner fällt auf, dass 12% der Arbeitnehmer weniger als 2.000 € brutto im Monat bezieht. Auf der anderen Seite beträgt das Gehalt von 8% der Arbeitnehmer mindestens 5.000 €.

Es überrascht wohl kaum, dass Manager am meisten verdienen. So sind die 15 auf der Liste oben aufgeführten und damit am besten bezahlten Berufe, Direktoren großer Unternehmen. Mit 8.329 € verdienen Direktoren von großen Firmen einen Lohn, der 168% über dem nationalen Durchschnitt liegt. Dahingegen verdienen Frisöre und Frisösen sowie Kosmetiker/-innen am wenigsten.

In der petrochemischen Industrie verdient man übrigens das meiste Geld in der Wirtschaft. Das Hotel-, Gaststätten und Kaffeegewerbe und der Tourismus vor Ort bezahlen am wenigsten.

Wer in Brüssel arbeitet, hat die größten Chancen, gut zu verdienen. In den belgischen Provinzen Luxemburg und Westflandern sind die Löhne wiederum am niedrigsten.

Eine weiterführende Schule oder die Uni zu besuchen, lohnt sich übrigens immer noch, denn Abgänger mit einem Master in der Tasche verdienen 55% mehr als der Durchschnittsbelgier. Wer ohne Diplom auf den Arbeitsmarkt stürmt, muss mit einem Lohn rechnen, der 22% unter dem nationalen Niveau liegt.

In der Studie geht es übrigens stets um Brutto-Monatslöhne. Außergewöhnliche und einmalige Sonderprämien wie das dreizehnte Monatsgehalt oder das Urlaubsgeld sind in dieser Statstik nicht mit einbezogen worden. Außerdem begrenzt sich die Analyste auf Ganztagsstellen und Beschäftigte, die in Unternehmen mit mindestens 10 Arbeitnehmern tätig sind. Gewisse Sektoren, zum Beispiel der Landwirtschaftssektor, die Fischerei oder die öffentliche Verwaltung, das Unterrichtswesen und das Gesundheitswesen sowie private Dienstleistungen wurden in dieser Studie ausgenommen. Alle Daten beziehen sich auf den Monat Oktober 2010.

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