Goldene Kamera für flämischen Film “Girl”

Bei den Filmfestspielen von Cannes wurde am Samstagabend während der Abschlussfeier der erste Film des 26-jährigen flämischen Regisseurs Lukas Dhont (Foto) mit der Camera d’Or, der goldenen Kamera, für das beste Filmdebüt ausgezeichnet. „Girl“ ist der erste flämische Film, dem diese Ehre zuteilwird. In diesem Wettbewerb waren 18 Filme angetreten.

Der Film „Girl“ erzählt die wahre Geschichte des Mädchens Lara, das als Junge geboren wurde und Primaballerina werden will. Der Film thematisiert die Transsexualität und kommt erst im Herbst in die belgischen Kinos. Nach der Premiere erntete der Film einen sehr langen stürmischen Applaus, was bereits darauf hinwies, dass ihm eine außergewöhnliche Karriere bevorstand.

1991 hatte zum letzten Mal ein belgischer Filmregisseur diesen wichtigen Preis gewonnen: Jaco Van Dormael mit dem Film „Toto le Héros“.

Der Film absolvierte bei den Filmfestspielen in Cannes einen echten Triumphzug. „Girl“ holte auf der Croisette in Cannes insgesamt vier Preise. So ging in einem Nebenwettbewerb der „Un Certain Regard Darsteller-Preis“ für den besten Hauptdarsteller schon am Freitag an Victor Polster (Foto, links) für Girl. Für den 16-jährigen flämischen Tänzer war es die erste Filmrolle seines Lebens.

Auch der Preis der Internationalen Kritiker-Vereinigung FIPRESCI „Un Certain Regard“ ging an „Girl“ von Lukas Dhont. Die Jury gab an, dass der Film sie am meisten berührt habe. Außerdem unterstrichen die Filmkritiker den Mut des Regisseurs, ein solch brisantes Thema anzupacken. Er habe den komplexen Sachverhalt hervorragend herübergebracht.

Außerdem erhielt der Film die „Queer-Palme“. Dieser Preis ehrt Filme mit dem Thema Homo-, Bi- oder Transsexualität. Nur kurze Zeit nach der Preisvergabe am Samstagabend machte Netflix bekannt, dass die Streamingsite die Filmrechte für die USA gekauft hatte.

Meist gelesen auf VRT Nachrichten