Problem: Wucherpreise für belgische Spezialbiere

Immer öfter werden Spezialbiere aus Belgien, zumal exklusive Sorten, die nur selten gebraut werden, eingekauft, um sie später im Internet zu Wucherpreisen weiter zu veräußern. Nach dem jüngsten Fall von Westvleteren-Bier, das zum dreifachen Preis in den Niederlanden in den Regalen einer Supermarktkette in den Niederlanden landete, läutet der belgische Biersektor die Alarmglocken.

Der Fall der Mönche aus der Sint-Sixtus-Abtei in Westvleteren, die zusehen mussten, wie etwa 7.200 Fläschchen ihres exklusiven Biere zum dreifachen Preis in der niederländischen Supermarktkette Jan Linders verkauft wurden (siehe nebenstehenden Beitrag), lässt die Bierwelt in Belgien aufhorchen. Doch innerhalb des Biersektors selbst, in erster Linie die Händler und Großhändler, werden bereits „Mafiapraktiken“ beklagt.

Immer öfter muss hier beobachtet werden, wie sich Vertriebsfirmen organisieren, um einmalige und seltene Biere, die in kleiner Auflage gebraut werden, angekauft und zum Vielfachen teilweise über das Internet weiterverkauft werden.

Über Facebook verbreitete unlängst eine Bierhändlerin aus Flandern ihren Unmut darüber: „Ich halte nichts von Leuten, die sich nicht um die Rohstoffe eines Bieres kümmern und noch weniger vom Alkoholgehalt oder von der Art und Weise, wie es gebraut wurde. Sie wissen oft nicht, was sie da kaufen. Sie sehen nur die Eurozeichen!“

Die flämische Tageszeitung Het Laatste Nieuws zeigt auf ihrer Internetseite zu diesem Thema einige Anzeigen im Internet, in denen Biere, vor allem alte Geuze-Biere aus kleinen traditionsreichen Brauereien zu horrenden Preisen in den USA angeboten werden. Die Verkäufer sind stets Flamen, die auf der Webseite „My Beer Collectibles“ aktiv sind.

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