Westvleteren: Trappisten sind sauer auf Supermarkt

Die Mönche der Abtei Westvleteren in Westflandern haben der niederländischen Supermarktkette Jan Linders einen bösen Brief geschickt, damit diese damit aufhört, deren Bier zu verkaufen. Vor allem reagieren die bierbrauenden Mönche sauer auf die Wucherpreise, die die Kette für das Trappistenbier aufruft.

Die niederländische Supermarktkette Jan Linders hatte am Donnerstag 7.200 Fläschchen Westvleteren-Bier zum Preis von 9,95 € angeboten, während die Mönche selbst ihre Flaschen vor Ort im Shop ihrer Abtei und im dazu gehörenden Bistrot zu 3,75 € anbieten. Die Mönche wissen auch nicht, wie die Jan Linders-Märkte an eine solch hohe Zahl an Westvleteren-Fläschchen kommen konnte. So umfangreiche Lieferungen gibt es in der Abtei nicht. Hier wird das Bier auf Bestellung und Selbstabholung nur kastenweise abgegeben.

In Westvleteren befürchtet man, dass das Bier über Schmuggelwege und illegalem Zwischenhandel in die Niederlande gelangen konnte: „Offenbar haben einige Leute hier eine Zeit lang Kästen erworben, bis sie an 300 kamen, um diese zu verkaufen. Das sind Praktiken eines grauen Marktes“, verlautete aus der Abtei dazu.

Bei Jan Linders kann man offenbar nicht plausibel machen, wie man an 300 Kästen Westvleteren gekommen ist. Dort hieß es lediglich dazu, dass man mit "externen Partnern" gearbeitet habe. In einer Pressemitteilung der Supermarktkette wurde angegeben, "man lege gerne Wert auf die Feststellung, dass der Verkauf - gemeinsam mit Einkaufspartnern - aus guten Beweggründen und aus Respekt vor allen Trappistenbieren und ohne Gewinnabsicht organisiert wurde."

Dies halten die Mönche nicht unbedingt für ein positives Signal. In Westvleteren hatte man gehofft, bei Jan Linders hätte man angedeutet, in Zukunft auf solche Praktiken zu verzichten.

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