In Flandern werden immer weniger Kinder getauft

Innerhalb der letzten sechs Jahre ist die Zahl der Kinder im belgischen Bundesland Flandern, die noch vor der katholischen Kirche getauft werden, um ein Viertel gesunken. Das bedeutet, dass heute weniger als die Hälfte der Neugeborenen noch mit ihren Familien zur Taufe gehen, wie die belgische Bischofskonferenz dazu mitteilt.

Zwischen 2010 und 2016 ist die Zahl der Kindstaufen in den flämischen Bistümern Brügge, Gent, Antwerpen und Hasselt sowie im Erzbistum Mechelen-Brüssel um ein Viertel gesunken.

Das bedeutet, dass in Flandern heute nur noch weniger als die Hälfte aller Kleinkinder getauft werden. 2016 wurden noch 45 % der Neugeborenen katholisch getauft, während dieser Prozentsatz 2009 noch bei 58 % lag.

Am stärksten zeigt sich dies laut einer Analyse, die die belgische Bischofskonferenz bei der Katholischen Universität Löwen (KU Leuven) bestellte, im Erzbistum Mechelen-Brüssel.

Hier ging dieser Prozentsatz um 32,4 % zurück, auch wenn hier noch immer insgesamt die meisten Kinder getauft werden. Am geringsten ist der Rückgang im Bistum Gent (-10,5 %).

Nach Angaben von Geert De Kerpel, dem Sprecher der Bischofskonferenz, ist dieses Phänomen eine Folge der immer stärker werdenden Säkularisierung (Die Abwendung von der Religion und von religiösen Werten beziehungsweise die Hinwendung zum Weltlichen und auch die deutlichere Trennung zwischen Kirche und Staat) in der Gesellschaft.

Marc Hooghe, Soziologe an der KU Leuven, führt dies auch auf die Zunahme von Familien mit Migrationshintergrund in Belgien zurück, die sich vor allem in Ballungsräumen, wie Brüssel oder Antwerpen stets mehr bemerkbar macht.

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