Zu Gast in Leipzig: Flandern und die Niederlande

Mit druckfrischen Romanen und Sachbüchern von zwölf Autorinnen und Autoren, neuen Trends aus den Grenzbereichen der Literatur und einem großen Gemeinschaftsstand präsentieren sich Flandern und die Niederlande bei der Leipziger Buchmesse. Der Gastlandauftritt auf der Frankfurter Buchmesse 2016 hat eine Welle angestoßen, die immer weiter rollt und seitdem zahlreiche Neuerscheinungen auf literarischen Bühnen aus Belgien und den Niederlanden in ganz Deutschland präsentiert.

Die Leipziger Buchmesse findet vom 15. bis zum 18. März statt. Wie bereits in Frankfurt zeichnen die Literaturstiftungen Flanderns und der Niederlande für den Auftritt in Leipzig verantwortlich. Mit neun Veranstaltungen beteiligen sich Autorinnen und Autoren aus Flandern und den Niederlanden am stadtweiten Festival Leipzig liest.

Sie erzählen großartige Familiengeschichten von Eismachern aus Südtirol und einer indischen Mama Tandoori in Rotterdam (Ernest van der Kwast), dem Sohn einer Prostituierten, der ein Bordell ersteht und seine eigene Mutter beschäftigt (Michael Bijnens), einem großen Bruder, der das Leben seiner gut organisierten Schwester mit einer Hiobsbotschaft ins Wanken bringt (Esther Gerritsen), und von einem verschollen geglaubten Sohn, der seine Familie vor Rätsel stellt (Anita Terpstra).

Männer stoßen während oder am Ende ihres Berufslebens auf neue, überraschende oder auch alles in Frage stellende Herausforderungen (Karolien Berkvens, H. M. van den Brink, Herman Koch, Peter Terrin, J. J. Voskuil), und berühmte Frauen durchbrechen die Schranken des Anstands, ihres Geschlechts und der Moral (Connie Palmen). Dazu gesellt sich der investigative Blick der Sachbuchautorinnen, die sich mit dem Lebensweg der Tomate vom Samen bis zum Supermarkt (Annemieke Hendriks) oder dem Phänomen der Jagd vom Schuss über das Aufbrechen bis zum Verzehr des Wilds beschäftigen (Pauline de Bok).

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Gemeinsamer Stand in Leipzig

Neben Lesungen und Gesprächen informieren die Experten der Niederländischen und Flämischen Stiftungen für Literatur an ihrem Gemeinschaftsstand über weitere Neuerscheinungen und Trends. Bis zum 18. März gibt es am Stand täglich Neues aus den Grenzbereichen der Literatur zu entdecken, z.B. eine Poesiemaschine, die persönliche „Gedichte für unterwegs“ auf Ihrem Smartphone produziert, ein interaktive Wortschatzkiste, mit der sich Gedichte niederländischer und flämischer Autoren erpuzzeln lassen, und die Virtual Reality-Installation Tischgeheimnis, die die Welt der neunjährigen Lena und ihres Vaters aus verschiedenen Perspektiven erkunden lässt.

Ganz real ist ein Viererteam des Ateliers Parade vor Ort, das täglich vor Ihren Augen kunstvolle Alternativumschläge für deutsche, niederländische und flämische Klassiker entwerfen wird, die sie druckfrisch und kostenlos mit nach Hause nehmen können. Und wenn Ihnen das alles zu bunt wird, können Sie sich bei unserem Buchdoktor Rat für alle Lebenslagen holen und ein Rezept für ein literarisches Werk erhalten, das Ihnen garantiert hilft!

Von Donnerstag bis Samstag, täglich um 16.00 Uhr bietet eine Happy Hour bei Buttermilch und Jenever einen Blick auf den Kosmos von J. J. Voskuils "Das Büro" und stellen sich neue Stimmen der jungen Schriftstellergeneration aus beiden Ländern und Regionen vor. Zudem führt Arnon Grunberg seine literarischer Dating App vor.

Mehr Info bietet die Webseite „Dies ist was wir teilen“ der flämischen und niederländischen Literaturstiftung und von ArteFakt sowie der Internetauftritt der Leipziger Buchmesse selber.

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