Beringen in Limburg will die Pille für Wildschweine

Maurice Webers (SP.A), der Bürgermeister der ehemaligen limburgischen Bergbaustadt Beringen, will untersuchen lassen, ob man Wildschweinen Verhütungsmittel, sprich die Pille verabreichen kann. Dies sei für ihn eine elegantere und tierfreundlichere Lösung, um der Wildschweinplage auch in seiner Gemeinde Herr zu werden, als sie einfach nur abzuschießen.
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Der flämische Sozialist Maurice Webers griff dieses Thema in der VRT-Sendereihe „Bürgermeistermarathon“ auf, bei der unsere Redaktion vor den Kommunalwahlen in diesem Jahr mit allen Bürgermeistern im belgischen Bundesland Flandern über deren Pläne sprechen wird: „Ich habe den befugten Instanzen schon mehrmals vorgeschlagen, Futterstellen vorzusehen und dort Verhütungsmittel auszulegen. Ich habe aber noch keine Antworten erhalten.“

Seiner Ansicht nach sind Wildschweine Wildtiere, die in unserer Natur zuhause sind. Und darum wünscht er sich auch eine dem Tierschutz entsprechende Lösung für die Wildschweinplage, die auch seine Gemeinde betrifft: „Derzeit kommen so viele Windschweine so nah an die Wohnungen heran, dass ich doch gerne Maßnahmen ergreifen würde, um die Zahl der Tiere einzuschränken.“

In Australien und in Großbritannien wird derzeit untersucht, ob man die Fortpflanzung bei Wildschweine mit Verhütungsmitteln in den Griff bekommen kann. Das flämische Landesinstitut für Natur und Waldforschung (INBO) beobachtet diese Untersuchungen. Thomas Scheppers vom INBO meldet allerdings berechtigte Bedenken an: „Wenn man die Pille unter das Futter mischt, dann weiß man nicht, ob die Wildschweine die richtige Dosis bekommen. Und dann können auch andere Tiere, die davon essen, unfruchtbar werden. Und das wollen wir nicht.“

Scheppers hält mehr von entsprechenden Impfstoffen, die britische Wissenschaftler derzeit entwickeln. Hierbei müsse man die Windschweine lediglich einfangen, ihnen die Mittel verabreichen und könne sie danach wieder laufen lassen. Auch das INBO wünscht sich adäquate Wege, um die Wildschweinplage, die vielerorts in Flandern grassiert, ohne viele Abschüsse durch Jäger in den Griff zu bekommen.

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