Comedian Lies Lefever (37) unerwartet verstorben

Die flämische Comedy-Welt steht unter Schock. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die beliebte Stand-Up-Komödiantin Lies Lefever plötzlich und unerwartet verstorben ist. Die 37 Jahre alte Comedy-Frau und humoristische Sängerin hinterlässt einen Mann und zwei Kinder. Sie wurde offenbar Opfer eines tragischen Unfalls in ihrer eigenen Wohnung.

Gegen 22:30 am Mittwochabend hatte Lefevers Ehemann seine Frau in der Küche der gemeinsamen Wohnung in Asse leblos entdeckt und alarmierte den Notarzt. Wiederbelebungsversuche schlugen jedoch fehl und die Hilfsdienste konnten nur noch den Tod der Schauspielerin feststellen.

Lies Lefever stammte aus Afrika und wurde von belgischen Adoptiveltern aufgenommen. Sie war nach einer Misshandlung ihrer eigenen Mutter kurz nach ihrer Geburt fast blind. Dies hinderte sie aber nicht daran, eine Laufbahn als Kabarettistin in Sachen Stand-Up-Comedy einzuschlagen.

Erste Gehversuche machte sie in einschlägigen Cafés und Clubs in Gent bevor die der Komiker Kamagurka 2009 im Vorprogramm für eine Flanderntournee mitnahm. Hier und später auch bei anderen Comedians schaffte sie den Durchbruch.

2011 startete sie mit einem eigenen Programm und war zu Gast in den verschiedensten Talk- und Latenite-Sendungen. Überall zog sie mit ihren markigen Sprüchen („Die Sender suchen in ihren Diversifikationsvorgaben nach mehr Frauen, nach Behinderten und nach Ausländern. Ich bin hier die bestmögliche Quotenfrau…“) die Lacher auf sich und mit ihren trockenen, zynischen und lustigen Liedern hatte sie ebenfalls viel Erfolg. Sie gehörte zu den beliebtesten Vertretern ihrer Kunst in Flandern.

Ausflüge in andere Welten

Lies Lefever machte auch Ausflüge in die Medien, u.a. als Journalistin und Kommentatorin beim VRT-Sender Radio 2 und bei der Tageszeitung De Morgen. 2014 zog sie für die flämischen Grünen (Groen) in der Provinz Flämisch-Brabant in die Politik.

Danach wurde es etwas ruhiger um sie und sie verlegte sich zeitweise auf das Vorlesen von Poesie und Literatur. Vor einigen Monaten zog sie sich für eine Zeit lang zurück, um zu sich selbst zu finden. In der Nacht zum Donnerstag erlag sie den Folgen eines tragischen Sturzes in ihrer eigenen Wohnung.

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