Brabanter Zugpferde sind jetzt flämisches Kulturgut

Die berühmten Brabanter Zugpferde sind in die Liste des flämischen Kulturerbes aufgenommen worden. Flanderns Landeskulturminister Sven Gatz (Open VLD) hat den Beschluss, die Kultur rund um diese muskulösen Kaltblutpferde in das Immaterielle Kulturerbe aufzunehmen, jetzt in die Tat umgesetzt. Bestrebungen, diese Pferderasse auch in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufnehmen zu lassen, werden indessen weiter verfolgt.

Die Brabanter Zugpferde sind eine international bekannte und beliebte Rasse von Kaltblutpferden, die durch eine außergewöhnliche Muskelkraft und ihr breites markantes Aussehen auffallen. Sie können enorme Lasten ziehen und sind deshalb bei Waldarbeiten in Naturgebieten und auch in der ökologischen Landwirtschaft sehr beliebt.

Derzeit sind etwa 7.400 dieser Brabanter Kaltblüter hier im belgischen Bundesland Flandern in entsprechenden Stammbüchern eingetragen und aufgelistet. Das ist mehr als die Hälfte der Kaltblüter in Belgien insgesamt, wie das flämische Kultusministerium dazu mitteilte.

Seit 2011 ist die Zahl der Pferdezüchter, die sich dem Brabanter Kaltblüter widmen, wieder angestiegen. Grund dafür ist eine Prämie, die die flämische Provinz Brabant jedem Züchter pro Fohlen überweist. Dies macht die Aufzucht dieser traditionsreichen Zugpferde interessant. Die meisten Züchter arbeiten in diesem Bereich eher nebenberuflich.

2011 führte die Provinz Flämisch-Brabant eine Prämie von 200 € pro Kaltblüter-Fohlen ein und das blieb nicht ohne Folgen. Schon im Jahr darauf hatten sich fünf neue Züchter angemeldet und 2013 kamen noch einmal sieben hinzu. Alleine im gerade zu Ende gehenden Jahr haben sich weitere fünf neue Brabanter-Züchter niedergelassen. In der Provinz Flämisch-Brabant sind damit derzeit 115 Züchter für die Kaltblüter zugelassen.

Traditionspflege

Doch warum legt sich die Provinz derart ins Zeug, um die Zucht dieser Pferde zu fördern? Ganz einfach! In den Augen der Verantwortlichen steht das Brabanter Pferd für Kraft, Ruhe und Tradition und dieses Pferd transportiert die Provinz schon in ihrem Namen. Diese Traditionspflege hat also damit auch einen touristischen Hintergrund.

Das Herz der Zucht der Brabanter Zugpferde liegt im Pajottenland. Das ist eine nicht wirklich geologisch festgelegte Bezeichnung, sondern eher eine geschichtliche und touristische Benennung. Das Pajottenland liegt am grünen Rand südwestlich von Brüssel am Rande des Ortsteils Anderlecht zwischen den Städten und Gemeinden Halle, Edingen, Geraardbergen, Ninove und Aalst. Die Region ist hügelartig, ländlich geprägt und ist in etwa zwischen den Läufen der Zenne und der Dender zu finden.

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