Flandern erwirbt 100 ha Wald am Brüsseler Rand

Flanderns Umweltministerin Joke Schauvliege (CD&V) hat im Auftrag des Landes etwa 100 ha Waldgebiet am flämischen Rand von Brüssel erworben. Damit soll das für 2019 gesteckte Ziel der flämischen Landesregierung, 1.000 ha zusätzliche öffentliche Grünfläche den Bürgern zur Verfügung zu stellen, erreicht werden.

Flandern erwirbt vom Öffentlichen Sozialhilfezentrum Brüssel die Waldgebiete im Laarbeek-Tal in Dilbeek, die Weidelandschaft an den Zenne-Niederungen in Beersel und ein Teil des Haller-Waldes (Hallerbos). Dazu machte die flämische Landesregierung rund 3 Mio. € frei. Die flämische Landesagentur für Natur und Wald wird diese Waldlandschaften verwalten und pflegen.

Damit stellt Flandern seinen Bürgern bereits rund 700 ha Wald und Grünfläche zur Verfügung. Ziel ist bis 2019 rund 1.000 ha Naturlandschaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wie Umweltministerin Schauvliege erklärt: „Und wir liegen gut im Zeitplan, um dieses Ziel zu erreichen.“

Der Ankauf dieser Waldflächen ist aber nur ein Schritt in diesem Zusammenhang. Die flämischen Umweltbehörden wollen diese Waldgebiete über „grüne Korridore“ miteinander verbinden, z.B. über Baumreihen und Hecken sowie Wildbrücken über Autobahnen und Schnellstraßen. Damit soll ein Netz von Wegen entstehen, über das sich Wildtiere bewegen sollen. Im Hallerbos (Foto oben) soll darüber der Baummarder wieder heimisch werden, der dort seit einigen Jahren verschwunden ist…

"Endlich mal gute Nachrichten!"

Die verschiedenen Naturverbände in Flandern, wie zum Beispiel BOS+ (etwa „Wald+“) oder Naturpunkt, begrüßen diesen Schritt von Seiten der Landesregierung: „Endlich mal gute Nachrichten!“ Die Naturfreunde in Flandern waren lange sauer auf die Umweltministerin, der sie vorwerfen, stets auf Seiten der Wirtschaft zu stehen, wenn es um Naturschutz oder Rodungen geht.

Dazu gehört z.B. eine Genehmigung zur Rodung eines eigentlich geschützten Waldgebietes in der Provinz Limburg im vergangenen Jahr, wo das Transportunternehmen Essers dutzende neue Arbeitsplätze schaffen wollte. Heute liegt dort nach einer Meldung der Tageszeitung De Morgen ein kaum genutzter LKW-Parkplatz… Doch diesmal müssen die Naturverbände das Land und ihre Umweltministerin ausdrücklich loben, wie die flämische Tageszeitung De Morgen am Donnerstag meldete.

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