Gebietstausch zwischen Belgien und Holland

Am 1. Januar 2018 vollzieht sich ein Gebietstausch zwischen Belgien und den Niederlanden. Dabei handelt es sich um den Tausch von unbewohnten Halbinseln an der Maas und um einen Naturpark bei Lanaken (Foto). Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten die Außenminister beider Länder bereits im Jahr 2016, doch der konkrete Geländetausch vollzieht sich jetzt endgültig an diesem Jahreswechsel.

Der 2016 unterzeichnete Vertrag zwischen Belgien und den Niederlanden sieht zum einen den Austausch von Grundgebiet auf Höhe von Visé bei Lüttich in der gleichnamigen Provinz auf belgischer Seite und Eijsden-Margraten bei Maastricht in den Niederlanden in der Provinz Südlimburg vor.

Dieser Gebietstausch betrifft neben diesen Halbinseln an der Maas auch das bei Lanaken in Flämisch-Limburg gelegene Naturreservat "Eijsder Beemen", dass an die Niederlande geht und ist eigentlich ein logischer Vorgang. Die Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden, die dort 1843 festgelegt wurde, verlief und verläuft quasi entlang der Maas.

Doch dieser kurvenreiche Fluss wurde ab den 1960er Jahren begradigt, was der Binnenschifffahrt zugutekam. Diese Begradigungen hatten zur Folge, dass niederländisches Gelände in Belgien lag und dass belgisches Grundgebiet nur noch über die Niederlande zu erreichen war.

Diese Halbinseln und der Naturpark sind zwar unbewohnt, doch einen wichtigen Aspekt gilt es hier zu beachten. Im Falle, dass Ordnungskräfte zu Einsätzen eben in diese Gegend erforderlich sind, können die jeweiligen Polizisten nicht einfach so dort eingreifen, da sie nur über das Nachbarland erreichbar sind bzw. waren. Dieser verwaltungstechnische Missstand ist mit dem jetzt vollzogenen Geländetausch Vergangenheit.

Einziger Wehrmutstropfen: Belgien wird dadurch ein Stückchen kleiner und zwar um etwa 10 Hektar Land...

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