Flandern: 3 Mio. € für Tests mit selbstfahrenden Autos

Flanderns Landesminister für Innovation, Philippe Muyters (N-VA), macht 3 Mio. € aus dem Landeshaushalt frei, um Test mit selbstfahrenden Autos auf einem Teilstück des Antwerpener Rings (Foto) zu finanzieren. Mit Hilfe solcher Testfahrten soll herausgefunden werden, ob selbstfahrende Autos auch in einer dichtbefahrenen Umgebung mit raschem Tempowechsel ihren Weg finden können.

Schon im Juni 2017 wurde bekannt, dass geplant wird, am Antwerpener Ring selbstfahrende Autos zu testen (siehe nebenstehenden Beitrag). Dazu sollen die Fahrstreifen und die Masten der Straßenbeleuchtung mit Sensoren ausgerüstet werden, die eine Kommunikation mit der Software dieser autonomen Fahrzeuge ermöglichen können. Damit kann man von außen aus Einfluss auf die Fahrt der Autos nehmen, falls sich rasch verändernde Verkehrssituationen dies erforderlich machen.

Letzte Woche gab die flämische Landesregierung dem Projekt und einer entsprechenden Mitfinanzierung grünes Licht, wie Landesminister Muyters (kl. Foto) am Dienstagmorgen gegenüber dem VRT-Sender Radio 1 erklärte:

„Wir werden erste Testfahrten auf einem stark frequentierten Trajekt zwischen Deurne und Borgerhout durchführen. Die Autos empfangen dort in kurzer Zeit viele Informationen unter Umständen, die sich sehr schnell verändern. Sie müssen also rasch auf verschiedene Situationen reagieren. Wir wollen der Frage nachgehen, ob ein selbstfahrendes Auto auch auf dichtbefahrenen Autobahnen seinen Weg finden kann.“

Die selbstfahrenden Autos seien so gut wie fahrbereit, so Muyters. Man müsse nur noch die entsprechenden Fahrwege anpassen. Der Innovationsminister der flämischen Landesregierung ist der Auffassung, dass selbstfahrende Autos sogar einen positiven Einfluss auf den Verkehrsfluss und bei Staus haben können: „Sie reagieren darauf und passen ihre Geschwindigkeit an.“

Europaweites Projekt

Die Fahrtests am Antwerpener Ring gehören zum europaweiten Testprogramm Concordia, dass Projekte rund um selbstfahrende Autos entwickelt und analysiert. Im belgischen Bundesland Flandern wird dieses Projekt vom Forschungszentrum IMEC in der Universitätsstadt Löwen (Flämisch-Brabant) geleitet. Hier fließen die 3 Mio. € Finanzmittel, die der Innovationsminister aus der Landeskasse für das Projekt bereitstellt, auch hin.

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