Europäischer Buchpreis für "Zink" von Van Reybrouck

Der flämische Schriftsteller David Van Reybrouck (Foto) ist für seinen Roman „Zink“ mit dem Europäischen Buchpreis ausgezeichnet worden. In diesem Buch erzählt der Autor über die Geschichte einer real existierenden Familie die Geschichte des Zwergstaates Neutral-Moresnet im heutigen Dreiländereck zwischen Belgien, Deutschland und den Niederlanden.

„Zink“ gewann den Europäischen Buchpreis in der Kategorie Roman. David Van Reybrouck schrieb auf seiner Facebook-Seite, dass er sich besonders darüber freue, dass seine eigentlich nicht fiktive Handlung ausgerechnet in dieser Kategorie ausgezeichnet worden sei. Mit seinem Buch „Zink“ stellt er ein ziemlich skurriles Stück Europa vor. Seine Hauptperson hatte in seinen 46 Lebensjahren gleich fünf Nationalitäten - ohne jedoch einmal umgezogen zu sein… „Zink“ ist in Deutsch bei Suhrkamp/Insel erschienen.

Neutral-Moresnet existierte von 1816 bis 1919 und war nur wenige Quadratkilometer groß. Eingezwängt zwischen anderen Staaten waren die Bürger, die hier lebten, eigentlich Staatenlos. Was dies für Schicksale mit sich brachte, schildert Van Reybrouck - Historiker, Schriftsteller und Gelegenheitspolitiker - die Geschichte der Familie Rixen, deren Vorfahren damals hier im Zinkabbau gearbeitet hatten.

David Van Reybrouck, der 2012 mit einer Kulturgeschichte über die frühere belgische Kolonie Kongo auch im deutschen Sprachraum bekannt wurde, geriet mit seinem Plädoyer „Gegen Wahlen“ und seiner Idee, Populisten und deren Wählern eine Stimme zu geben, in den Fokus von teilweise heftiger Kritik.

Meist gelesen auf VRT Nachrichten