Stirbt der Buchhändler in Flandern aus?

Im Rahmen der 81. Antwerpener Buchmesse wird traditionell auch ein Auge auf den Buchhandel an sich geworfen. Dabei kam heraus, dass jedes dritte 2016 im belgischen Bundesland Flandern abgesetzte Buch nicht im klassischen Buchhandel verkauft wurde, sondern in Supermärkten oder im Internet. Und nur 3,3 % aller hier abgesetzter Bücher werden in einer reinen Buchhandlung verkauft.

GfK Panelmarkt führte die jährliche Studie zum Buchhandel in Flandern im Auftrag des Landesministerium für Kultur, Medien und Jugend durch und fand dabei heraus, dass Bücher mehr und mehr ihre Käufer außerhalb der klassischen Verkaufskanäle finden. Der Trend geht zum einen hin zum Onlinehandel und die Großwarenhäuser bieten ihre Bücher zu günstigeren Preisen an, als der klassische Buchhandel. Dazu sollte man wissen, dass sich in Belgien eine Buchpreisbindung nicht durchsetzen kann.

Laut aktueller Studie werden nur 3,3 % aller in Flandern angebotener Bücher in einer klassischen reinen selbständigen Buchhandlung verkauft. 56 % aller hier abgesetzter Bücher werden in Buchhandelsketten, wie Standaard Boekhandel, abgesetzt. Die nüchternen Zahlen machen es deutlich: Von den 267 Buchhandlungen in Flandern gehören 155 zu Ladenketten und nur noch 121 Buchläden werden selbständig betrieben.

Im Buchhandel sind Bücher auch etwas teurer, als im Supermarkt oder im Internet. Die Warenhausketten haben derweil fast nur Bestseller, Kinderbücher, Comics oder Kochbücher im Angebot. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr flandernweit 14,41 Mio. Bücher verkauft. Dabei handelte es sich um 253.416 verschiedene Titel von denen im Durchschnitt 57 Exemplare zu einem Preis von durchschnittlich 13,08 € abgesetzt wurden. Nur knapp 11 % der letztes Jahr in Flandern verkauften Bücher stammen auch von flämischen Autoren…

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