Ortelius-Atlas von 1603 für 106.000 € versteigert

Bei einer Versteigerung des Auktionshauses Van de Wiele in Brügge sind am Samstag über 1.000 antiquarische Lose unter den Hammer gekommen. Auffälligstes Objekt bei dieser Auktion war ein lateinischer Atlas von Kartograph Abraham Ortelius aus dem Jahr 1603, der den Besitzer für 106.000 € wechselte.

Der Antwerpener Abraham Ortelius (1527-1598) war seinerzeit der erste Kartograph, der alle damals bekannten Karten sammelte, in ein und demselben Stil und Format gravieren ließ und in logischer Folge nach Kontinent und Land sortierte. Diese Herangehensweise an die Kartographie machte aus ihm damals einen reichen Mann. Noch vor Mercator galt Ortelius als Vater der modernen Atlanten.

Sein jetzt in Brügge versteigertes "Theatrum orbis terrarum" enthält 40 handkolorierte Karten, die inhaltlich aufeinander abgestimmt waren. Es sind 41 Ausgaben bekannt, die bis 1612 in verschiedenen Sprachen publiziert wurden. Hier handelt es sich um eine lateinische Ausgabe. Eine belgische Familie hatte den Ortelius-Atlas angeboten. Nur zur Herkunft konnte sie keine Angaben machen. Der neue Besitzer des Atlas wollte ungenannt bleiben.

Reichhaltiges Angebot

Insgesamt wechselten Kunstwerke, Gemälde, Drucke, Bücher, Atlanten und andere antiquarische Gegenstände im Wert von rund 450.000 € bei Van de Wiele in Brügge den Besitzer. Darunter waren 160 Lose aus dem Augustinus-Institut in Eindhoven, Gemälde des französischen Malers Jacques Callot aus dem 17. Jhdt. und auch Drucke der belgischen Künstler Rassinfosse und Félicien Rops.

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