Tag des offenen Denkmals in Flandern

In Flandern findet an diesem Sonntag die 29. Ausgabe des Tages des offenen Denkmals statt. Hunderte von Denkmälern, historische Stätten, archäologische Fundorte und bewegliche und unbewegliche Kulturgüter sind für jedermann zugänglich. Erstmals fällt der Tag des offenen Denkmals mit dem Tag der Architektur zusammen.

Das sei eine bewusste Entscheidung gewesen, erklärt Liesbeth De Maeyer von der flämischen nicht gewinnorientierten Mitglieds- und Netzwerkorganisation für kulturelles Erbe Herita. "Wir glauben sehr stark an die Renaissance der Denkmäler, bei der Altes und Neues harmoniert." Herita hofft deshalb auch, dass man in Zukunft häufiger zusammenarbeiten kann.

Auf diese Weise erreichten beide Veranstaltungen ein breiteres Publikum, heißt es noch. Herita und das flämische Architekturinstitut haben rund 20 Orte in Flandern selektiert, an denen erfolgreich alte und neue Architektur kombiniert wurden.

Insgesamt sind in ganz Flandern 1.018 Aktivitäten kostenlos zugänglich. Darunter sind Führungen und Konzerte.

In den vergangenen Jahren bewegte sich die Zahl der Besucher am Tag des offenen Denkmals auf rund 40.000. Die Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit mindestens ebenso vielen Interessierten.

Das Programm

Finden Sie hier das Programm (leider ist nur die niederländischsprachige Webseite auf den neuesten Stand gebracht worden): https://www.openmonumentendag.be/agenda/search

"Zahlreiche Aktivitäten finden draußen statt, deshalb kann das Wetter noch stets ein Spielverderber sein", betont Liesbeth De Maeyer noch.

Ministerpräsident Geert Bourgeois, der für das Portefeuille kulturelles Erbe zuständig ist, besucht jedenfalls den Tag des offenen Denkmals und hat den symbolischen Auftakt an den Restaurierungsarbeiten der St. Bernardusabtei in Bornem gegeben. Die St. Bernardusabtei ist eine Abtei aus dem Jahr 1603, in der noch immer eine Klostergemeinschaft untergebracht ist.

Danach besucht Bourgeois die Schwefelsäurefabrik an der Schelde in Ledeberg. Das Terrain führt zum historischen Sint-Pieters-Viertel. Dort entstanden während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Reihe von Baumwoll- und Flachsfabriken.

An der Küste

Auch entlang der belgischen Küste können wieder viele Architekturperlen besichtigt werden. De Haan zeigt zum Beispiel Villen und Hotels im typischen Cottagestil dieses Badeortes.

Limburg und seine Bergbau-Vergangenheit

Limburg setzt wiederum auf seine Bergbau-Vergangenheit mit der C-Mine in Genk und der Be-Mine in Beringen sowie der Fotoausstellung "Sluitertijd" in Be-Mine. Die Ausstellung zeigt den Sozialkampf der Kumpel während der Bergwerksschließungen ab 1960 bis in die 90er Jahre.

Café Costume

Bei dem großen Foto oben handelt es sich übrigens um das Café Costume in Kortrijk, das natürlich auch besucht werden kann. Das Café Costume ist von 1923 ud war damals ein Juwelierladen, dessen Interieur von der legendären Firma De Coene entworfen wurde. Das Lokal-Unternehmen war in Art Deco und andere dekorative Schreinerarbeiten spezialisiert.

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