Großes Amselsterben in Gent und Ostflandern

Das aus Afrika kommende Usutu-Virus schlägt derzeit brutal in der Provinz Ostflandern zu. Hier starben in den vergangenen Wochen bereits rund 100.000 Amseln an der Krankheit, die durch Stechmücken übertragen wird. Alleine in der Umgebung der Provinzhauptstadt Gent soll bereits die Hälfte des Amsel-Bestandes eingegangen sein. Vogelschützer konnten bisher kein einziges erkranktes Tier retten.

Das Usutu-Virus ist gerade dabei, den Amsel-Bestand in Ostflandern, genauer in der Gegend von Gent dahinzuraffen. Das Aufnahmezentrum für Vögel und Wildtiere (VOC) in Merelbeke (was ironischer Weise frei übersetzt Amselbach heißt) konnte bisher kein einziges Tier retten, das hierhergebracht wurde. Täglich bringen Menschen fünf bis 10 erkrankte Amseln in dieses Zentrum.

Nick De Meulemeester vom VOC sagte gegenüber der flämischen Tageszeitung Het Nieuwsblad, dass in Ostflandern schätzungsweise bis zu 100.000 Amseln verendet seien und für die Gegend um Gent geht er davon aus, dass bereits rund die Hälfte des Bestandes dahingerafft wurde.

In den kommenden beiden Monaten wird keine Besserung erwartet, denn solange Mückenzeit ist, bleibt das aus dem afrikanischen Swasiland stammende Virus akut. Und Gent ist mit seinen vielen Teichen, Kanälen und Bächen, die teilweise stehende Gewässer darstellen, besonders betroffen.

Die Gesellschaft Vogelschutz Flandern ruft indessen dazu auf, Fälle von verendeten Amseln zu melden, damit die Krankheit zumindest kartographiert werden kann, um eventuell in Zukunft Maßnahmen ergreifen zu können. Befürchtet wird, dass ein Massensterben von Amseln auch negative Auswirkungen auf den gesamten Singvogel-Bestand in (Ost)Flandern haben könnte.

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