König Philippe beim Iftar

König Philippe hat am gestrigen Montagabend zum ersten Mal an einem Iftar teilgenommen. Das ist das Mahl am Abend, das während des Fastenmonats Ramadan von Muslimen nach Sonnenuntergang eingenommen wird. Beim Iftar versammeln sich die Familie, Freunde und Nachbarn gemeinsam an einem Tisch. Das Mahl soll das Gefühl der Zusammengehörigkeit stärken. Und diese Zusammengehörigkeit wollte der König einmal miterleben. Er nahm die Einladung einer marokkanischen Familie in Evergem bei Gent an und und wohnte einem Iftar bei.

König Philippe besuchte eine ganz gewöhnliche Familie, die Benhaddous in Evergem bei Gent. Es war sein ausdrücklicher Wunsch, einmal ein Iftar bei einer muslimischen Familie mitzuerleben.

Drei Generationen setzten sich dort kurz vor Sonnenuntergang an einen großen Tisch: Vater und Mutter kamen einst als Gastarbeiter aus Marokko nach Belgien. Am gestrigen Montagabend haben sie sich das Iftar-Mahl gemeinsam mit ihren 6 Söhnen, 2 Töchtern und drei Enkeln und deren Partner geteilt sowie mit König Philippe. Er findet es besonders wichtig, den Iftar wenigstens einmal im Leben mitgemacht zu haben.

"Es ist besonders freundlich, besonders gastfreundlich von Ihnen, dass Sie mich eingeladen haben", so der König zur Familie. "Das ist auch eine Vorbild für unsere Gesellschaft."

Zwei Minuten nach 22 Uhr folgte der Aufruf zum Gebet, das Zeichen dafür, dass das Fasten gebrochen werden darf.

Der Iftar bedeutet auch, gemeinsam seine Meinungsverschiedenheiten zu überwinden. "Es ist ein Zeichen der Zusammengehörigkeit und der Verbundenheit", erklärte Khalid, einer der acht Söhne von Abdel Azziz Benhaddou und der Bruder von Mohammed, der seinen Bungalow im Viertel von Evergem für das Mahl zur Verfügung stellte.

Der König hat regelmäßig Kontakt zu den verschiedenen Glaubensgemeinschaften in Belgien. Er hat sie auch schon im Schloss an einem Tisch versammelt. Seine Teilnahme am Iftar der Familie Benhaddou ist für die Gemeinschaft der Muslime besonders erfreulich. "Damt reicht der König unserer Gemeinschaft die Hand. Wir leben doch in nicht gerade leichten Zeiten, deshalb ist das Bestreben des Königs, die Muslime im Rahmen des Ramadan treffen zu wollen, ein sehr starkes Signal", hieß es bei der Familie Benhaddou am gestrigen Montagabend.

Gegen halb zwölf Uhr, etwa eine Stunde später als geplant und nach einem gemütlichen und kommunikativen Abend, verabschiedete sich der König wieder.

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