"Netflix muss in flämische Produktionen investieren"

Flanderns Landeskulturminister Sven Gatz (Open VLD) fordert, dass Streaminganbieter, ähnlich wie Anbieter von Kabelnetzen, dazu verpflichtet werden, in hiesige Produktionen für Film und Fernsehen zu investieren. Gatz äußerte diese Forderung in einem Gespräch mit der Nachrichtenwebseite knack.be und sein Kabinett bestätigte inzwischen dieses Ansinnen gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion.

Die Anbieter von digitalen und analogen Telekomdienstleistungen, wie Telenet oder Proximus, müssen pro Abonnent jedes Jahr 1,3 € in flämische Produktionen für Film und Fernsehen investieren. Das können sie über verschiedene Wege tun, z.B. über Sponsoring und Werbung im Rahmen von TV-Produktionen oder auch über Überweisungen an den Medienfonds des belgischen Bundeslandes Flandern.

Streamingdienste, wie z.B. Netflix, sind für Anbieter wie die oben genannten Unternehmen Telenet und Proximus starke Konkurrenten und bisher müssen die Streamer nichts abführen. Dies allerdings ist ein Dorn im Auge von Flanderns Kulturminister und von einigen Abgeordneten im flämischen Landesparlament in Mehrheit und Opposition.

Kulturminister Gatz (kl. Foto) will, dass sich das ändert. Gegenüber knack.be sagte er dazu: „Wir verlangen von unseren Sendern und unseren Vertriebsnetzen, dass sie in flämische Produktionen investieren, also finde ich es logisch, dass wir Topmitspieler wie Netflix oder Amazon Prime, die unseren Markt bedienen, ebenfalls um einen solchen Beitrag bitten. Sie müssen in Zukunft ebenfalls in flämische Filme oder Serien investieren.“

Wie dies vor sich gehen soll, weiß Gatz noch nicht, doch er verweist dabei auf Beispiele aus Deutschland und Frankreich, wo bereits eine Investitionsverpflichtung für Streaminganbieter eingeführt wurde.

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