Anna Oppermann im S.M.A.K in Gent

Anna Oppermanns „Ensembles“, von denen nun drei in der Ausstellung „Neverending Paradox. Philosophical Ensembles of the late 1980s“im Museum für zeitgenössische Kunst (S.M.A.K) in Gent gezeigt werden, sind über Jahre entwickelte, streng methodische und raumgreifenden Bildinstallationen. Diese sind exemplarisch und doch einzigartig für die Kunst der 1970er Jahre.

Seit dem frühen Tod der deutscen Künstlerin 1993 waren Installationen u.a. in Sydney (1994), New York (1999) und Paris (2004) zu shehen.

Anna Oppermann verstand die Welt, die menschlichen Beziehungen als „Ensembles“: als Arrangements aus Wahrnehmungen und Reflexionen von Ereignissen, Normen, Geschichten, Emotionen und Theorien.

Sie beobachtete ihren privaten wie den gesellschaftlichen Alltag genau, suchte Objekte, Bilder oder Begriffe, in denen sie dessen Absurditäten und Konfliktfelder versinnbildlicht sah. Diese zeichnete, fotografierte, malte, beschrieb sie, sammelte Texte und Zitate und ordnete schließlich alle Teile als großflächige und raumfüllende Stillleben an.

Im nächsten Schritt hielt die Künstlerin die Arrangements aus wechselnden Perspektiven und in variierenden Konstellationen fest und fügte diese neuen Ansichten den Arrangements hinzu. So wuchsen ihre Ensembles sukzessive in den Raum hinein.

Erstmals stellte Anna Oppermann Ensemblearbeiten in den frühen 1970er Jahren in Hamburg und Trier aus. Schon bald darauf wurde man international auf die besondere Mischung aus Konzept-, Prozess-, Bild- und Raumkunst aufmerksam. So nahm Oppermann u.a. an der documenta 6, der documenta 8 sowie an den Biennalen von Venedig und Sydney teil.

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