Löwen und Köln rücken über die DG zusammen

Die Universität zu Köln hat ihre Beziehungen nach Belgien ausbaut. Am Montag unterzeichneten Vertreter der Kölner Uni, der Katholischen Universität Löwen (KU Leuven - Foto) in der Provinz Flämisch-Brabant und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) eine entsprechende Vereinbarung. Kern dieser neuen Kooperation ist die Gründung der Einrichtung „Wissenschaftliche Institut Ostbelgien“.

Die neue Institution soll als Anlaufstelle und Plattform für Anfragen von Seiten der Wissenschaft und der Wirtschaft fungieren. Der Kooperationsvertrag hat eine Laufzeit von zunächst vier Jahren, wie die Kölner Universität am Montag bekanntgab.

Über das neue Institut mit Sitz in Eupen, der Hauptstadt der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, koordinieren die beiden Partneruniversitäten künftig Forschungstätigkeiten, die für die DG und ihre Bürger besondere Relevanz haben. Außerdem wird das Institut direkter Ansprechpartner für Unternehmen und Einrichtungen aus der DG oder mit Bezug zur DG sein. Das deutsche Sprachgebiet im Osten des Landes hat etwa 77.000 Einwohner.

Für die Kölner Prorektorin für Internationales, Prof. Dr. Gudrun Gersmann, ist der neue Vertrag eine Fortsetzung der bereits langen Beziehungen zum Nachbarland Belgien. Sie hofft, dass mit der neuen Kooperation der bisher schon vorhandene Wissenstransfer verstärkt werden kann. Die Universität will ihre wissenschaftlichen Beziehungen zu den Benelux-Staaten generell verstärken.

Kontakte und Kooperationen mit Tradition

Die Zusammenarbeit zwischen Köln und Belgien hat bereits eine lange Tradition. Die Kölner Universität unterhält derzeit über alle Fakultäten hinweg Kooperationen und Beziehungen mit insgesamt 32 Hochschulen und Universitäten in Belgien. Neben der KU Leuven sind das z.B. Hochschulen oder Universitäten in Brüssel, Antwerpen, Lüttich und Gent.

Die KU Leuven gehört zu den angesehensten Universitäten Belgiens. Mit der Universität zu Köln pflegt sie bereits seit 1976 vertraglich gefestigte Austauschbeziehungen. 2013 haben die beiden Hochschulen ihre langjährige Zusammenarbeit mit einem Global Network Partnerschaftsvertrag erneuert. Beide Partner kooperieren seitdem noch stärker in der Forschung, bei der Ausbildung von Doktorat-Studenten und beim gegenseitigen Austausch von Studenten (z.B. über das europäische Erasmus-Programm).

Kölner Uni übernimmt die Bibliothek des Belgischen Hauses

Die Kölner Universitäts- und Stadtbibliothek hat die Buchbestände des Belgischen Hauses aus der Cäcilienstraße übernommen. Das im vergangenen Herbst geschlossene Belgische Haus verfügte über einen etwa 5.000 Bände zählenden Bestand. Belgiens Botschafter in Deutschland, Ghislain D’Hoop, rundete die Übertragung der Bestände am vergangenen Freitag im Rahmen seines Besuchs der Universität zu Köln ab.

Die Kölner Uni-Bibliothek verfügt über die größte Sammlung von Literatur über Belgien und Luxemburg im deutschsprachigen Raum. Dank der Übernahme der Bücherbestände aus dem belgischen Haus bleibt ein enorm wichtiges Stück belgischer Kultur Gut aus dem doch lange Jahre hoch angesehenen Belgischen Haus auch nach dessen Schließung in der Domstadt am Rhein erhalten.

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