Wie gesund ist unser Leitungswasser?

Kann man das Leitungswasser hierzulande trinken? Dieser Frage ist Test-Aankoop (dt.: Stiftung Warentest) nachgegangen und hat jetzt ein erstaunliches Ergebnis präsentiert: Das Leitungswasser in Belgien ist absolut trinkbar und vereinzelt sogar gesünder als das Flaschenwasser. Das enthält nämlich manchmal zum Beispiel zu viele Mineralien.

Test-Aankoop hat an 44 Orten Wasserproben von Leitungswasser entnommen und deren Nitrat-, Pestizid- und Bleigehalt analysiert. Das Wasser wurde auch auf Hormone hin untersucht. Die Verbraucherorganisation hat die Ergebnisse in ihrem TA-Magazin veröffentlicht.

Im Leitungswasser wurden zwar Nitrate gefunden, aber ihr Wert liegt unter der Risikoschwelle und stellt damit keine Gesundheitsbelastung dar. In einem einzigen Fall sei der Nitratgehalt allerdings zu hoch gewesen, heißt es bei Test-Aankoop.

Auch der Pestizidgehalt lag unter dem Risikoschwellenwert. In derselben Probe wurden Spuren eines Herbizides und Insektizides gefunden, deren Werte ebenfalls nicht in Grenzwertnähe lagen. In einer anderen Probe wurde zu viel Blei entdeckt. Das stammte jedoch von einer Leitung im Haus. In zwei weiteren Proben wurden Hormone gefunden, allerdings in kaum messbaren Mengen, so dass auch hier kein gesundheitsschädliches Risiko gegeben war.

Test-Aankoop unterstreicht, dass Flaschenwasser 200 Mal teurer sei als Leitungswasser und überdies nicht immer gesünder. 

"In einigen Flaschen enthält das Wasser zum Beispiel zu viele Mineralien. Schwangeren Frauen wird allerdings wegen des möglichen Nitratgehaltes abgeraten, Leitungswasser zu trinken", so die Verbraucherorganisation.

Die Organisation weist noch daraufhin, dass das Abfüllen von Wasser in Flaschen sehr umweltbelastend sei. Für die Herstellung und das Recyclieren von Glasflaschen und  PET-Flaschen wird jedenfalls viel Rohmaterial und Energie benötigt.

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