Brüsseler Gestapo-Keller unter Denkmalschutz

Die Regierung der Region Brüssel-Hauptstadt hat der definitiven Unterdenkmalschutzstellung von zwei Kellern in der Louizalaan, in der die Gestapo während des Zweiten Weltkriegs ihr Hauptquartier aufgeschlagen hatte, zugestimmt. In diesen Räumen wurden Widerständler, Nazigegner und Juden festgehalten und gefoltert.

Während des Zweiten Weltkriegs hatten die Gestapo und das Reichssicherheitshauptamt in der Louizalaan in Brüssel mehrere Gebäude beschlagnahmt, um dort ihre Hauptquartiere einzurichten. In den Kellern von zwei Gebäuden, die Hausnummern 453 und 347, wurden Widerständler, Nazigegner und Juden festgehalten und gefoltert.

Durch die Gräueltaten, die dort begangen wurden, haben diese Keller historisch gesehen, eine wichtige Bedeutung erhalten und diese Tatsache sorgt dafür, dass sie in ihrem ursprünglichen Zustand, in dem sie sich heute noch befinden - inklusive Kritzeleien der Häftlinge in den Wänden - erhalten werden müssen.

Dies sieht auch Brüssels Ministerpräsident Rudy Vervoort (PS) so: „Sie haben schließlich einen einmaligen Erinnerungswert, der weiter geht, als lediglich der Denkmalschutzbelang.“

Legendärer Luftangriff

Im Gestapo-Keller der Résidence Belvédère in der Louizalaan 453, ein Gebäude, das in den Jahren 1936-37 errichtet wurde, wurden Gefangene häufig gefoltert, was auch schon während der deutschen Besetzung in Brüssel bekannt war.

Dies veranlasste den belgischen Piloten Baron de Sélys Longchamp, ein Kampfpilot der britischen RAF, dazu, hier am 20. Januar 1943 einen Angriff zu fliegen. Eine Plakette an dem betreffenden Gebäuden und ein Denkmal davor (Foto oben vor dem Gebäude mit der Hausnummer 453) erinnern an diesen quasi privaten Luftangriff.

Nach diesem Angriff zog die Gestapo einige Häuser weiter in die Résidence Queen in der Louizalaan 347. Hier nahmen die Brutalitäten noch zu. Was die Menschen dort erlebten, findet sich auch hier in den Inschriften in den Wänden wieder. Jetzt stimmte die Brüsseler Regionalregierung der Empfehlung der Königlichen Denkmalschutz-Kommission zu, diese Keller mit ihrem quasi archäologischen und historischen Wert definitiv unter Denkmalschutz zu stellen.

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