200 Naturschutzgebiete in Flandern bedroht?
Flanderns Umweltministerin Schauvliege (kl. Foto) arbeitet derzeit an einer umfassenden Reform der regionalen Naturschutzpolitik. Auch das belgische Bundesland Flandern muss sich in dieser Hinsicht den Vorgaben der Europäischen Union im Rahmen der so genannten „Habitat-Richtlinie“ beugen, was aber an sich kein großes Problem darstellt. Doch gleichzeitig überdenkt die Ministerin auch die Zuschusspolitik und hier sehen Flanderns Naturschützer das eigentliche Übel.
Da die Landesbehörden in absehbarer Zeit ihren Fokus auf europäische Vorzeigelandschaften verlegen werden, erwartet „Natuurpunt“, dass kleinere Schutzgebiete durch das Raster fallen. Hendrik Moeremans von „Natuurpunt“ äußerte seine Besorgnis gegenüber der flämischen Tageszeitung Het Nieuwsblad: „Auch Naturschutzgebiete, die wir gemeinsam mit den Kommunen verwalten, drohen jetzt, ihre Zuschüsse zu verlieren, wenn die Ministerin auf die Vorschläge ihrer Verwaltung - die Agentur für Natur und Wald - eingeht.“
Laut „Natuurpunt“ sind vor allem kleine Waldstücke in der Nähe von Wohngebieten betroffen, wo die Leute spazieren gehen oder joggen. Wälder, in denen Kinder spielen können oder auch Feuchtgebiete, wie die „Bourgoyen“ in Gent (Foto oben) oder „De Maten“ im limburgischen Genk. Bei Streichung von Zuschüssen müsse mancherorts die Pflege von Fluss-, Bach- oder Seen- und Teichufern beendet werden oder auch die Pflege des Baumbestandes.
In einer ersten Reaktion legt Umweltministerin Schauvliege Wert auf die Feststellung, dass noch nichts definitiv beschlossen sei: „Ich habe keinerlei Intention, die Bezuschussung von kleinen Naturschutzgebieten systematisch zu beenden.“