Auschwitz-Gedenken: "Der Zug der 1.000"

Am Dienstagnachmittag hat „Der Zug der 1.000“ den Bahnhof Brüssel Süd/Midi in Richtung Krakau verlassen. König Philippe wohnte der Abfahrt dieses Zuges bei. „Der Zug der 1.000“ erinnert an die Züge, mit denen Menschen aus Belgien in die Nazi-Vernichtungslager deportiert wurden.

König Philippe, Bundesverteidigungsminister Steven Vandeput (N-VA), Bundesverkehrsministerin Jacqueline Galant (MR), Bahnchef Jo Cornu und der Vorsitzende der Auschwitz-Stiftung Henri Goldberg verabschiedeten am Dienstagnachmittag rund 600 belgische Schüler aus 26 verschiedenen Schulen, die mit dem „Zug der 1.000“ in Richtung Krakau in Polen abgefahren sind, um sich von dort aus ins Vernichtungslager von Auschwitz-Birkenau zu begeben.

Mit an Bord des Zuges sind auch zwei Auschwitz-Überlebende: der 88 Jahre alte Belgier Paul Sobol und der Grieche Alfredo Israel. „Der Zug der 1.000“ erinnert an jene 25 Züge, mit denen jeweils rund 1.000 Menschen von Belgien aus in die NS-Vernichtungslager deportiert wurden. Bei Zwischenhalten u.a. in Namür, im luxemburgischen Wasserbillig und im deutschen Darmstadt stiegen weitere Jugendliche aus insgesamt 10 europäischen Ländern zu.

Die 1.000 Schulkinder aus ganz Europa haben sich seit September 2014, dem Anfang des neuen Schuljahres, auf diese Reise in die Vergangenheit vorbereitet. Am kommenden Freitag nehmen sie in Auschwitz-Birkenaus an einer Gedenkfeier für die Opfer des NS-Regimes teil. Henri Goldberg, selbst ein Überlebender des Holocaust, gab den Schülern am Brüsseler Bahnhof mit auf den Weg, dass sie einen Ausflug zur Hölle vor sich haben: „Wenn ihr selber Deportierte wärt, dann würden nur 50 von euch wieder zurückkehren..."

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