Bei digitaler Heidi scheiden sich die Geister

An der Neuauflage des Kinderklassikers, der sich auf den bekannten Roman von Johanna Spyri basiert und der als Zeichentrickfilm mit einer schlankeren Heidi, einem neuen Titelsong und in 3D zu Ostern im ZDF gezeigt wird, scheiden sich schon jetzt die Geister. In den sozialen Medien heißt es zum Beispiel "Finger weg, Euch ist auch nichts heilig." Die Rechte an Heidi und übrigens auch an Maja und Wickie, besitzt schon lange das belgische Studio 100.

Studio 100, das Produktionshaus von unter anderem Kabouter Plop hat die Rechte an dem beliebten TV-Klassiker Heidi vor sieben Jahren erworben. Es dürfte also für den neuen Heidi-Look mitverantwortlich sein.

Heidi 3D (2015) ist das Remake der Serie Heidi und gehört zu den Produktionen von Studio 100 Animation. Das vermarktet Figuren wie Heidi und Wickie auch gleich in seinen Freizeitparks in Belgien, in den Niederlanden und in Deutschland (Haßloch) mit.

Die neue Heidi im "frischen Look", die ab Ostern im ZDF zu sehen ist, ist moderner. Viele Deutsche, die mit der "alten Heidi" aufgewachsen sind, haben jedoch ein Problem damit.

Als Reaktion auf die Ankündigung und den neuen Heidi-Trailer des ZDF im Februar war auf Twitter zum Beispiel direkt zu lesen, "ich verstehe nicht, warum man die guten alten Zeichentrickfilme unbedingt animieren muss ...erst Biene Maja, dann Asterix und nun auch Heidi" oder: "Grad den neuen intro von Heidi gesehen. Dank ZDF wieder eine schöne Kindersendung komplett verunstaltet."

Sogar in der Süddeutschen Zeitung von letzter Woche wird der neuen Heidi ein Artikel gewidmet. Dort heißt es: "Das ZDF ersetzt Heidi durch ein digitales Alm-Mädchen" und als Überschrift sticht hervor: "Berge voller Langeweile".

Auf der Seite der Bild-Zeitung wird gar die Frage gestellt, ob die Zuschauer die neue Heidi zu schlank fänden, denn die hat in 3D tatsächlich "abgenommen".

Allerdings gibt es auch Gegenreaktionen. So heißt es von einem Twitterer: "Was die "Früher war alles im Fernseher besser"-Fraktion vergisst: Sie sind gar nicht die Zielgruppe!"

Und deshalb hofft so mancher, dass alle an der neuen Serie Beteiligten und damit auch das Studio 100, nicht nur vorhandenes Gutes einfach abgecovert haben. Ansonsten habe ja niemand etwas gegen Neuauflagen, zitiert die Süddeutsche Zeitung den Mann, der die Ur-Heidi einst beim ZDF entwickelt hat, den 83-jährigen Josef Göhlen.

Heidi startet am 6. April mit 39 Folgen im - wie das ZDF auf seiner Seite schreibt - "neuen Look".

Meist gelesen auf VRT Nachrichten