Philippe Herreweghe erhält den Klara-Karrierepreis

Der VRT-Kulturkanal Radio Klara zeichnet den flämischen Dirigenten mit dem diesjährigen Karrierepreis aus. Mit diesem Preis würdigt unser Haus, der öffentlich-rechtliche Rundfunk des belgischen Bundeslanden Flandern, das Lebenswerk von Künstlern aus den Bereichen Klassik oder Jazz.

Klara-Chefredakteurin Chantal Pattyn gab zu dieser Entscheidung an, dass die Aufnahmen von Philippe Herreweghe zur DNA ihres Senders gehören: „Es geht kaum ein Tag vorbei, an dem wir keine Aufnahmen dieses Meisters hören, Aufnahmen, die er mit seinen Ensembles Collegium Vocale, La Chapelle Royale oder Orchestre des Champs-Élysées, aber auch mit deFilharmonie oder mit dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam eingespielt hat. Das kann Musik von Bach oder Purcell sein, aber auch von Gesualdo, Monteverdi, Haydn, Beethoven, Schubert, Schumann und sogar von Brucker, Mahler und Schönberg."

Der 67 Jahre alte Philippe Herreweghe ist der ständige Dirigend des Collegium Vocale Gent, das er 1970 selbst gegründet hat. Seit 1997 leitet er auch deFilharmonie (die Königliche Philharmonie von Flandern in Antwerpen) und er ist ständiger Gastdirigent der Niederländischen Radio Kammer-Philharmonie. Gefragt ist er auch regelmäßig beim Gewandhausorchester in Leipzig und beim Mahler Chamber Orchestra. In Leipzig wurde er 2010 mit der Bach-Medaille der Stadt ausgezeichnet.

Nicht zuletzt ist Herreweghe auch oft künstlerischer Leiter von internationalen Musikfestivals, wie den Académies Musicales de Saintes in Frankreich oder der Accademia delle Crete Senesi in der Toscana in Italien. Zu seinen herausragenden Plattenaufnahmen gehören zweifellos „Ein deutsches Requiem“ von J.S. Bach aus dem Jahr 1996 und die Matthäus-Passion des gleichen Komponisten, die er gleich mehrmals mit verschiedenen Ensembles einspielte. Herreweghe arbeitete zudem an der Gesamteinspielung der Bach-Kantaten von Nicolaus Harnoncourt mit.

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