Der Zirkus Malter muss Konkurs anmelden

Das Handelsgericht von Turnhout hat für den im ostflämischen Moerbeke-Waes heimischen Zirkus Malter, nach der Gründerin Rose-Marie Malter benannt, ein Konkursverfahren eröffnet. Ein Kurator wird gemeinsam mit der Betreiber-Familie versuchen, einen Weg aus der finanziellen Notsituation des Zirkus zu finden.

Der „Circus Rose-Marie Malter“ ist 1971 von Jean und seiner Frau Rose-Marie Malter gegründet worden und gehörte zeitweise zu den bekanntesten Zirkussen Europas. Im Laufe der Zeit engagierten sich auch die Nachfahren des Gründerpaares in diesem Zirkus. Heute gehören die vier Kinder und die neun Enkelkinder der Malters zum Ensemble.

Doch seit einigen Jahren hat der Zirkus mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Die Mieten und Gebühren für geeignete Stellplätze stiegen und immer weniger Städte und Gemeinden gaben den Malters die Möglichkeit, ihr Zelt aufzubauen. Oft musste der Zirkus Malter an den Stadtrand ausweichen und erreichte damit immer weniger Zuschauer.

Jean Malter, der vor einigen Monaten verstarb, beklagte sich vor seinem Tode noch darüber, dass man im Zirkus heute „nichts mehr machen dürfe.“ Er bedauerte, dass man nicht mehr mit Tieren arbeiten könne und vieles mehr. Dass es vielleicht die Tatsache war, dass der Zirkus Malter an Tiernummern festhielt und damit Zuschauer verlor, hat Jean Malter wahrscheinlich nicht wahrhaben wollen.

Zirkusfachleute auch in Belgien geben an, dass weiterhin ein starkes Interesse an Zirkusshows vorliegt. Doch seien die Zuschauer heute in der Frage des Tierschutzes sensibler geworden. Problematisch ist auf jeden Fall nach Ansicht des Publikums die Haltung von Tieren in der Enge von Zirkuswagen.

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