Umstritten: Mobilitätsplan für die Brüsseler Marollen

Brüssels Stadtverordnete für Verkehr und Mobilität, Els Ampe (Open VLD), plant tiefgreifende Einschnitte in den Autoverkehr im traditionsreichen historischen Marollen-Viertel unterhalb des Justizpalastes. Zum einen soll die Fußgängerzone ausgeweitet werden, zum anderen plant die Stadtverordnete den Bau eines Parkhauses unter dem Vossenplein (Foto), wo der tägliche Flohmarkt stattfindet.

Bis zum Sommer 2015 soll die Hoogstraat zwischen Kapellekerk und Rollebeekstraat autofrei werden. Ziel ist, im Bereich Zavel-Marollen eine weitreichende Fußgängerzone einzurichten, wie Brüssels Stadtverordnete für Verkehr und Mobilität, Els Ampe (Open VLD - kl. Foto), gegenüber der regionalen Nachrichten-Webseite brusselnieuws.be sagte.

Autos und die Busse der Brüsseler Nahverkehrsgesellschaft MIVB/STIB sollen nur noch durch die Kapellenstraat fahren dürfen, die allerdings dazu um bis zu einem Meter verbreitert werden soll. Das sei schon länger geplant, so Ampe. Nach dem Sommer, spätestens 2016, soll dann mit dem Bau eines unterirdischen Parkhauses unter dem Vossenplein begonnen werden.

Dieses Vorhaben, gegen das sich sofort Protest bildete, wurde erst vor einigen Tagen bekannt und gehört zum Vorhaben der Stadt Brüssel, unterirdisch für mehr Parkplatz zu sorgen. Auch der Parkplatz unter dem Poelaertplein am Justizpalast oberhalb der Marollen woll erweitert werden.

Die Baumaßnahmen unter dem Vossenplein sollen etwa anderthalb Jahre dauern. Die Flohmarkthändler müssen für diesen Zeitraum umziehen und zwar bis zum bis dahin erneuerten Platz vor der Kapellekerk.

Proteste

Doch viele Brüsseler sind mit dem Bau eines unterirdischen Parkhauses mitten im Marollenviertel nicht einverstanden. Sie, viele Geschäftsleute aus dem Viertel und nicht zuletzt die Flohmarkthändler haben über die sozialen Netzwerke Petitionen auf den Weg gebracht und zu Protesten gegen das Vorhaben aufgerufen.

In den kommenden Tagen soll es sogar zu Kundgebungen gegen das Vorhaben der Stadt Brüssel kommen. Stadträtin Ampe sieht sich gezwungen, eine Bürgerversammlung einzuberufen, denn ihrer Ansicht nach seien zu dem Thema zu viele „Indianergeschichten“ im Umlauf.

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