Danneels setzt sich für Wiederverheiratete ein

Kardinal Godfried Danneels, der frühere Primas der Katholiken in Belgien, setzt sich bei der Bischofssynode im Vatikan für wiederverheiratete Geschiedene ein. Danneels ist einer der Sondergäste aus der von Papst Franziskus ausgerichteten Synode in Rom.

Kardinal Danneels plädierte für Barmherzigkeit in der Kirche, wie das Flämische KirchenNetzwerk (KerkNet Vlaanderen) zitierte: „Viele müssen mit ihrer missglückten ersten Ehe fertig werden und haben sich in einer zweiten Ehe, die für die Kirche nicht gültig ist, verbunden. Heute sind viele Menschen in dieser Situation. Was tun wir für sie? Sie verlangen sehr oft nach einer Legitimierung, wissen aber, dass es keine Möglichkeiten gibt. Während viele abhaken, fügt das anderen Schmerzen zu. Was tun wir für diese Brüder und Schwestern, wie verlangen, auch vor der Kirche zu heiraten?“

Der belgische Kardinal bemerkte, dass die Kirche diesen erneut verheirateten Paaren Respekt zollen sollte: „Barmherzigkeit beginnt, wenn wir unvoreingenommenen denen Respekt in der Kirche entgegenbringen, die wieder in der Kirche leben wollen und die Kommunion empfangen wollen. Dieser Respekt steht faktisch allen Ehen zu.“ Danneels rief in aller Einfachheit dazu auf, Gottes Kinder zu lieben: „Ihr Leiden und ihr Schmerz ist oft groß. Sie fordern noch nicht einmal, dass alle kirchlichen Regeln angepasst werden. Ihr Ruf gilt eher einem Hirten mit dem Herzen an der richtigen Stelle.“

Die Bischofssynode zum Thema Familie findet noch bis zum 19. Oktober im Vatikan in Rom statt. Der Antwerpener Bischof Johan Bonny, der unlängst in einem offenen Brief forderte, dass die Kirche ihre Haltung in Sachen Liebe, Sexualität und Beziehungen überdenken solle, nimmt nicht daran teil. Erzbischof André-Joseph Léonard, der Primas der belgischen Katholiken, nimmt an der Synode als Vorsitzender der belgischen Bischofskonferenz daran teil.

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