Fipronil: Geflügelzüchter werden entschädigt

Die ersten Geflügelzüchter, die im vergangenen Sommer Opfer der Fipronilkrise wurden, werden entschädigt. Bis zum Stichtag 30. April 2018 konnten die betroffenen Unternehmen bei der belgischen Bundesagentur für Lebensmittelsicherheit (FAVV) ihre Schadensersatzforderungen einreichen.

Der FAVV-Ausschuss, der die Schadensersatzklagen nach der Fipronilkrise analysiert, machte seit Ende April bereits 564.000 € an Kompensationen für insgesamt acht betroffene Geflügelzuchten frei. Diese Krise, die im vergangenen Sommer weltweit für Schlagzeilen sorgte, ist offiziell als „unvorhersehbarer Vorfall“ eingestuft worden.

Dies macht möglich, entsprechende Schäden durch die FAVV ersetzen zu lassen. Dies betrifft allerdings nur materielle Schäden. Für alle weiteren entstanden Kosten und Verluste kommt ein Fonds über 15 Mio. € auf, denn Bundeslandwirtschaftsminister Daniel Ducarme (MR) einrichten ließ. Auch hier galt als Stichtag für Schadensersatzforderungen der 18. April 2018.

Die Fipronilkrise brach im vergangenen Sommer aus, nach dem das giftige und in der EU nicht zugelassene Reinigungs- und Desinfektionsmittel Fipronil für Geflügelställe oder -zuchtbetriebe in Eiern und in mit Eiern hergestellten Lebensmitteln entdeckt worden war.

Der Skandal hatte seinen Ursprung bei einem Hersteller und einem Zwischenhändler für chemische Reinigungsmittel für Zuchtbetriebe in den Niederlanden und brach zunächst in Belgien aus und weitete sich anschließen über 40 Länder in Europa aus - darunter 24 EU-Mitgliedsstaaten. Alleine in Belgien waren 93 Betriebe von dem Problem Fipronil betroffen.

Ermittlungen gegen die FAVV

Am Dienstagvormittag haben Ermittler der belgischen Bundespolizei in Begleitung eines Untersuchungsrichters in der Bundesbehörde für Lebensmittelsicherheit FAVV eine Hausdurchsuchung durchgeführt.

Dabei suchten die Ermittler nach Hinweisen auf die Vermutung, dass die Behörde in Zusammenhang mit dem Ausbruch der Fipronilkrise zunächst falsche Informationen zu eventuell verseuchten Eiern aus den betroffenen Geflügelzuchten freigegeben haben sollen, wie die flämische Tageszeitung Het Nieuwsblad meldet. Die Staatsanwaltschaft Brüssel wollte keinen Kommentar dazu abgeben.

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