Mühsame Schlichtung bei Brussels Airlines

Seit Montagmorgen läuft der Streik der Piloten bei Brussels Airlines. Fast alle BA-Maschinen bleiben am Boden. Inzwischen sind auch die ersten Gespräche zwischen den Piloten und der Direktion angelaufen. Früh am Morgen sprach Brussels Airlines-CEO Christina Förster mit einigen Piloten am Hauptsitz der Gesellschaft (Foto). Sie nimmt allerdings an den Schlichtungsgesprächen nicht teil. Am frühen Abend wurden die Verhandlungen bis Mittwoch, dem zweiten Streiktag der Piloten vertagt.

Der Streik der Piloten wurde bereits vor einigen Tagen angekündigt. Sie streiken an diesem Montag und am kommenden Mittwoch. Die Piloten wollen auf der einen Seite mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen, doch auf der anderen Seite sind sie allgemein von der Arbeitsweise und vom Sparzwang bei der Lufthansa-Tochter enttäuscht und daher auch frustriert.

Bei einer ersten Gesprächsrunde am frühen Montagmorgen gab Etienne Davignon, Vorstandsvorsitzender bei Brussels Airlines, noch einmal zu verstehen, dass es nicht zu Entlassungen im Zuge der Integration der Fluggesellschaft in die Lufthansa-Low Cost-Gruppe Eurowings kommen werde. Im Gegenteil - Ende Juni werde man einen Wachstumsplan vorlegen.

Die Gewerkschaften hoffen derweil, dass Brussels Airlines mit einem konkreten Lösungsplan aufwartet. Beide Seiten wissen, dass eine Einigung gefunden werden muss. Ein Sozialkonflikt ohne Einigung sei keine Option, hieß es dazu am Montagmorgen am BA-Hauptsitz in Diegem. Während einer Pause in den Verhandlungen wurde deutlich, dass die Gespräche recht zäh verlaufen.

Am späten Nachmittag wurde deutlich, dass der Weg zu einer Einigung in diesem seit Monaten andauernden Sozialkonflikt „kein leichter wird“. Die Gewerkschaften analysierten am Montagnachmittag einen neuen Vorschlag der Direktion. Beide Seiten gaben an, dass eine „Pendeldiplomatie“ zwischen den Verhandlungspartnern den Weg zu einer Lösung möglich machen soll.

Am frühen Montagabend sind die Verhandlungspartner ohne Ergebnis auseinandergegangen. Gewerkschaften und Direktion vertagten sich auf den kommenden Mittwoch, den zweiten Streiktag. Am Dienstag streiken die Piloten nicht und der Flugbetrieb wird den Umständen entsprechend wieder aufgenommen und durchgeführt.

Leere Abflughalle

In der Abflughalle des Brussels Airport war Montagfrüh gähnende Leere zu beobachten. Auch die Stewardessen und Check-In-Mitarbeiterinnen, die dort auf Flugreisende warteten, um Lösungen für sie zu finden, wurden nicht gerade von einem Ansturm überrollt.

Einige Urlauber tauchten aber trotzdem am Flughafen auf, weil sie dort abfliegen wollten. Sie hatten in den Tagen von dem im Vorfeld angekündigten Pilotenstreik nichts mitbekommen. Dabei handelte es sich mehrheitlich um Betroffene aus dem Ausland. Ihnen bietet Brussels Airlines Übernachtungen in Hotels an und bucht Flüge für Dienstag.

Gleichzeitig wies die Abflugtafel zahllose annullierte Flüge auf. In der Ankunftshalle wurde derweil auf einige Fernflüge von Brussels Airlines gewartet. Nach der Landung schlossen sich auch die Piloten dieser Flüge ihren streikenden Kollegen an. Mehr dazu auf den Fotos unter diesem Beitrag.

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