Streiks: Sozialkonflikt bei Lidl in Belgien

Im Sozialkonflikt bei Lidl in Belgien ist es noch nicht zu einem Konsens zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gekommen. Dadurch bleiben weiterhin rund 90 Lidl-Filialen im ganzen Land geschlossen, weil das Personal im Ausstand bleibt. Grund für den Konflikt, der mit spontanen Arbeitsniederlegungen begann, ist ein hoher Arbeitsdruck.

Der Graben zwischen der Direktion bei Lidl und den Gewerkschaften bleibt offenbar tief. Am Mittwoch hatten Filialleiter und Vertreter des Managements offenbar versucht, Lidl-Märkte offen zu halten und sollen dabei auch mit Entlassungen gedroht haben.

Dies führte bei den Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu Spannungen, woraufhin die Gespräche ergebnislos beendet wurden. Fast habe man einen Konsens erreicht, hieß es von Seiten der Gewerkschaften. Auf lange Sicht hin habe man sich einigen können, doch die Direktion habe einen Vorschlag zu kurzfristigen Lösungen „vom Tisch gefegt.“

Vorläufig sind weitere Gespräche zwischen den Sozialpartnern bei Lidl nicht geplant. Die Direktion von Lidl-Belgien geht davon aus, dass auch am Donnerstag landesweit rund 70 Filialen bestreikt werden und dadurch geschlossen bleiben.

Lidl betreibt in Belgien rund 300 Supermärkte. Schon länger klagen die Beschäftigten über einen hohen Arbeitsdruck bei dem deutschen Discounter. Die Gewerkschaften sind der Ansicht, dass man einen Schlichter anrufen sollte, um den Sozialkonflikt zu lösen.

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