Medienkonzentration: Telenet wird stärker

Das Medienunternehmen Telenet übernimmt in diesen Tagen alle Anteile der De Vijver Media-Gruppe und wird so alleiniger Besitzer der privaten flämischen TV-Sender Vier, Vijf und Zes und auch der Produktionsfirma Woestijnvis. Dies hat unter anderem auch Folgen für den Werbemarkt, denn Telenet und Konkurrent Mediahuis (Besitzer mehrerer Zeitungen und Verlage) errichten gleichzeitig einen gemeinsamen Werbepool.

Telenet gab am Mittwoch vor Börsenstart einen Pressebericht heraus, in dem das Medienunternehmen meldete, alle Anteile von De Vijver-Media von Mediahuis und Waterman & Waterman (30% respektive 20 %) zu übernehmen. Finanzielle Details dazu wurden nicht bekanntgegeben.

Es war bereits länger bekannt, das Telenet auf der Lauer lag, um ein größeres Aktienpaket von De Vijver-Media übernehmen zu können. Telenet-CEO John Porter selbst hatte kürzlich erwähnt, dass in dieser Hinsicht „konstruktive Gespräche“ geführt würden. Jetzt, durch die völlige Übernahme der TV-Gruppe, kann sich Telenet stärker gegen die Konkurrenz von Streaming-Dienstleistern, wie Netflix oder Amazon Premiere aufstellen.

Telenet hat jetzt nämlich eine komplette Kette im TV- und Medienbereich in Händen: Rundfunk und Fernsehen, Vertrieb und Produktion. In Zukunft können von Telenet und seinen Sendern produzierte TV-Serien gemeinsam mit einer passenden Werbe- und Reklame-Strategie über eigene Kanäle ausstrahlen.

Apropos Werbung: Gemeinsam mit SBS Belgium, der Kuppel über den TV-Sendern Vier, Vijf und Zes, errichtete Telenet mit der Verlags- und Zeitungsgruppe Mediahuis ein 50 %/50 %-Joint Venture, mit dem Werbung und Reklame crossmedial und über Video-, Online- und Streaming-Kanäle und Medienwebseiten verbreitet werden kann.

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