Die Belgier kaufen doch lieber im Laden ein

Die Verbraucher in Belgien halten mehrheitlich an ihren eingefahrenen Ritualen fest, wenn es ums Einkaufen geht. Entgegen allen Erwartungen sind die hiesigen Konsumenten nicht massiv aufs Online-Shoppen umgestiegen, wie der Verbraucherschutzbund Test Aankoop/Test Achats in einer Umfrage herausgefunden hat.

Die Verbraucherschützer fanden in ihrer Umfrage zum Konsumverhalten der Belgier heraus, dass die meisten hiesigen Verbraucher ihre Kleidung lieber selbst im Geschäft kaufen, dass viele Landsleute fast jedes Jahr ein neues Handy oder Smartphone haben wollen und dass mehr als die Hälfte aller Einkäufe jeglicher Art so gut wie nie bedauert werden.

Dazu befragte Test Aankoop 1.000 Belgier im Alter von 18 bis 74 Jahren. Besonders auffallend: Die hiesigen Konsumenten entscheiden sich für einen Einkauf oft spontan, was wiederum vom jeweiligen Produkt abhängt. Bei kleineren Anschaffungen hält es etwa jeder fünfte Betroffene nicht zwingend für notwendig, sich vorab über das Wunschobjekt zu informieren.

Bei großen und hochpreisigen Ankäufen jedoch verhalten sich die belgischen ganz anders. Hier vergleicht jeder dritte Käufer im Vorfeld Preise und Qualität und sucht im privaten Umkreis oder im Internet nach Ansichten von anderen Personen, die das gleiche Gerät erworben haben, z.B. Fernseher, Computer usw. Bei Test Aankoop stellt man dazu fest, dass die hiesigen Verbraucher in dieser Hinsicht doch sensibler sind und auf verschiedene Ansichten und Erfahrungen setzen.

Umschwenken auf den Online-Handel?

Man mag in der heutigen Zeit glauben, dass die Verbraucher massiv im Internet einkaufen. Dies machen die immer seltener werdenden Fachgeschäfte glauben und auch der Leerstand in vielen Innenstädten, wo ganze Straßen voller leerer Ladenlokale sind. Doch in belgischer Hinsicht fällt die Sache nicht so umfassend aus, wie vielleicht erwartet.

Nur 36 % aller in der Test Aankoop-Studie befragten Verbraucher gab an, mindestens einmal etwas über das Internet bestellt zu haben. Dies hängt aber auch von der Altersklasse ab. Bei den 18- bis 29jährigen Verbrauchern liegt dieser Wert bei 63 %. Doch auch hier werden die meisten Einkäufe „im echten Laden“ gemacht.

Jonas Hamers / ImageGlobe

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