Weyts-Plan zum Ausbau des Antwerpener Hafens

Flanderns Landesverkehrsminister Ben Weyts (N-VA - Foto) überrascht mit einem neuen Vorschlag zum Ausbau des Antwerpener Hafens. Nach einer Meldung der Tageszeitung Gazet Van Antwerpen will der Minister seinen Plan als Kompromiss zwischen wirtschaftlichem Wachstum, einer besseren Mobilität und Naturschutz verstehen. Derzeit werden acht Szenarien zum Ausbau des Hafens studiert. Weyts‘ überraschender Vorschlag ist der neunte Plan.

Am Mittwochabend wurden nach rund einem Jahr die Gespräche zwischen allen Beteiligten rund um den Ausbau des Hafens von Antwerpen abgerundet. Dabei wurden die insgesamt acht Vorschläge, die auf dem Tisch liegen, analysiert.

Ziel ist eine deutliche Anhebung der Kapazität für den Containerumschlag am Standort. Im Laufe dieses Frühjahrs sollte die flämische Landesverwaltung ihr bevorzugtes Szenario der Landesregierung vorstellen.

Doch jetzt überraschte Landesminister Weyts alle Beteiligten mit einem neunten Vorschlag, den er selbst „Triple-Alternative“ nennt.

Kernpunkte darin sind der Bau neuer Kais entlang des Waaslandkanals, der Hauptachse innerhalb des Waaslandhafens, eine Vertiefung des Europaterminals an der Schelde südlich der Berendrecht- und der Zandvliet-Schleuse, der Bau eines Gezeitendocks im Norden der Zandvliet-Schleuse (was de facto einem Ausbau des Nordseeterminals entsprechen würde) und dem Bau einer verkleinerten Version des Saeftinghedocks, an dessen südlicher Kante ein Containerdock entstehen würde.

Diese Herangehensweise würde das umstrittene definitive Ende des Dorfes Doel an der Schelde (Foto unten) bedeuten. Erhalten würde in diesem Fall lediglich der Weiler „Ouden Doel“. Vorteil wäre, so die Ansicht von Verkehrsminister Weyts, dass nur etwa 80 ha Naturlandschaft dem Ausbau des Hafens zum Opfer fallen würden - wesentlich weniger als bei den meisten anderen zur Diskussion stehenden Szenarien und dass die Pläne recht schnell umgesetzt werden könnten.

Die Bürgerinitiative zum Erhalt des Polderdorfes Doel „Doel 2020“ reagierte unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne von Flanderns Verkehrsminister Weyts entsetzt.

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