Air Belgium: Neue Airline mit hohen Ansprüchen

Die neue belgische Fluggesellschaft Air Belgium ist so neu nicht, denn sie besteht auf Papier bereits seit rund zwei Jahren. Ab März jedoch will sie jedoch den Flugverkehr aufnehmen. Air Belgium plant Low Cost-Fernflüge von Belgien aus nach China und will am Standort Charleroi bis zu 600 neue Arbeitsplätze möglich machen.

Die Ansprüche der Airlines sind hoch. Man will am Standort Charleroi Airport 600 Stellen schaffen: 300 bei Air Belgium selbst und weitere 300 am Flughafen. Mit insgesamt vier Flugzeugen will man jährlich bis zu 500.000 Passagiere befördern. Dazu soll in Charleroi ein neues Terminal entstehen und die Start- und Landebahn soll um 700 m auf 3.200 m verlängert werden. Air Belgium will vor allem mit Brussels Airlines in den Wettbewerb treten und wird zunächst Fernflüge zwischen Charleroi und Hongkong anbieten.

Air Belgium zielt auf den Fernen Osten ab, denn nach eigenen Angaben ist der Flugmarkt in Europa besetzt und biete keine Wachstumsmarge mehr. China jedoch habe einen Mittelstand, der stetig wachse und viele Menschen dort würden Flugverbindungen nach Europa brauchen, privat oder aus geschäftlichen Gründen, so ein Sprecher der neuen Airlines.

Das Problem ist aber, dass Air Belgium noch immer keine gültige Lizenz hat, obschon bereits Mitte Februar ein erstes Flugzeug der Gesellschaft in Charleroi ankommen soll. Dabei handelt es sich um einen Airbus vom Typ A340-300. Die Tatsache, dass Air Belgium eine Maschine vorweisen könne, werde das Verfahren zur Erlangung einer Lizenz schon fördern, so die Gesellschaft am Dienstag.

Ex-TNT-Manager

Führende Kraft hinter Air Belgium ist Nicky Terzakis, ein ehemaliger Manager der in Lüttich-Bierset ansässigen Cargo-Fluggesellschaft TNT Airways. Terzakis hatte bei TNT in Lüttich umfangreiche Nachtflugmöglichkeiten gebracht und unter ihm wurde die Gesellschaft in ihrem Geschäftsbereich einer der wichtigsten Spieler am Markt.

Seine Wahl fiel auf Charleroi, da in Zaventem oder in Lüttich keine Möglichkeiten vorhanden seien, längere Start- oder Landebahnen für Großflugzeuge zu schaffen (obschon am Brussels Airport Ausbaupläne diskutiert werden) und weil Charleroi günstiger sei. Terzakis arbeitet mit ehemaligen TNT-Kollegen, die er mit in sein Unternehmen genommen hat und arbeitet mit Investoren aus Belgien und aus Asien, genauer aus Hongkong.

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