Lohnkluft zu Belgiens Nachbarländern abgebaut

Aus dem Jahresbericht des Zentralrats für Unternehmerschaft in Belgien ist ersichtlich, dass die Nachteile in Sachen Löhne und Gehälter zwischen unserem Land und den direkten Nachbarländern abgebaut werden konnte. Diese Lohnkluft hatte seit etwa 1996 für Wettbewerbsnachteile gesorgt.

1996 wurde in Belgien beschlossen, dass die Löhne und Gehälter nicht schneller steigen durften, als die in den direkten Nachbarländern Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden. Doch dies konnte jahrelang nicht gelingen, was im direkten Wettbewerb rasch zu Nachteilen führte. Vor etwa 5 Jahren waren die Lohnkosten in unserem Land sogar um rund 5 % rascher angestiegen, als bei unseren Nachbarn.

Doch nach Berechnungen des Zentralrats für Unternehmerschaft in Belgien, der sich aus Fachleuten der Sozialpartner zusammensetzt, haben die Lohnmäßigung der Regierung Di Rupo und die Tax Shift (die Verschiebung von Steuern zugunsten niedrigerer Abgaben auf Arbeit und Einkommen) der aktuellen Regierung Michel in dieser Hinsicht Früchte getragen.

Das Lohnkosten-Handicap zu Belgiens direkten Nachbarn sei vollständig bereinigt, heißt es jetzt dazu. Inzwischen sei unser Land sogar um 1 % wettbewerbsfähiger als die drei großen Nachbarländer geworden. Dies ist allerdings „lediglich“ der aktuelle Stadt der Dinge. Das historische Handicap seit dem Jahr 1996, das sind ungefähr 10 %, muss noch abgearbeitet werden.

Stimulanz für den Arbeitsmarkt

Es gibt also noch viel zu tun. Nichtsdestotrotz ist Belgiens Wirtschafts- und Arbeitsminister Kris Peeters (CD&V - kl. Foto) hochzufrieden mit dem Ergebnis: „Es ist uns in den vergangenen Jahren gelungen, das Lohnhandicap gegenüber den Nachbarländern abzubauen. 2014 stiegen die Lohnkosten in Belgien um 3 % mehr als bei unseren Nachbarn. Seitdem haben wir diesen Rückstand in einen Vorsprung von 0,7 % (im Jahr 2017 (A.d.R.)) umgebogen.“ Peeters geht davon aus, dass noch in der laufenden Legislaturperiode bis zu 259.000 zusätzliche Stellen in Belgien geschaffen werden können: „Der Arbeitsmarkt boomt!“

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