Markenfälschung beginnt heute schon in Belgien
Die Inspektoren fanden in Grobbendonk eine Maschine, die 2.000 Zigaretten pro Minute produzieren konnte. Diese Glimmstängel wurden danach in Verpackungen bekannter Tabakmarken in den Handel gebracht. Jannik Grooten von der Soko „Fälschung“ sagte dazu gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion, dass man solche verdeckten Fabriken immer öfter entdecke: „Früher kamen gefälschte Markenprodukte einfach in einem Container ins Land, doch der Zoll kontrolliert heute an den Grenzen viel strenger, um Produktpiraterie aufzudecken. Dies wird immer häufiger umgangen, in dem man innerhalb der Landesgrenzen produziert.“
Derzeit werden eher nur noch Einzel- oder Bauteile aus dem Ausland eingeführt. Hier sei die Kontrolle schwieriger, so Grooten. Diese Bauteile fallen oft durch das Sieb. Der Zusammenbau aber geschieht hier in Belgien hinter verschlossenen Toren. Leider, so der Wirtschaftsinspektor, würden die zuletzt aufgeflogenen illegalen Fabriken nur die Spitze eines Eisbergs darstellen: „Unsere Sonderkommission besteht aus acht Leuten, die ganz Belgien kontrollieren müssen. Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben.“
Wo landen diese auch in Belgien illegal hergestellten Markenprodukte eigentlich? Klar ist, dass solche Waren nicht in den großen Warenhäusern oder Einkaufszentren an den Mann oder die Frau gebracht werden können. Sie werden vielmehr über kleinere Einzelhandelsgeschäfte auf den Markt gebracht. Wenn in einem kleinen lokalen Nightshop zum Beispiel palettenweise Waschmittel zu günstigen Preisen auftauchen, sollte man ebenso hellhörig werden, wie bei einer Ladung Sneakers von bekannten Herstellern in einem Lädchen in einem Vorort einer größeren Stadt…