Flandern will 350.000 LKW-Fahrten vermeiden

Die flämische Landesregierung will gemeinsam mit den Hafenverwaltungen zehntausende LKW-Fahrten auf den Straßen des belgischen Bundeslandes Flandern vermeiden. Über insgesamt 16 Einzelprojekte sollen Transporte auf die Schiene und auf Binnenschiffe verlegt werden. Damit will Flanderns Mobilitätsminister Ben Weyts (N-VA) den wirtschaftlich schädlichen Stillstand in den Staus den Garaus machen.
BELGA/WAD

Verkehrsminister Weyts fasste die Gründe zu dieser Kooperation mit den Häfen kurz und knapp zusammen: „Die Staus lähmen die Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft. Dieser Stillstand lastet auch auf unseren flämischen Häfen, die Güter und Waren schnell ins Hinterland schleusen müssen.“ 16 Projekte, die kurzfristig viel Transportkapazität von der Straße holen können, werden jetzt vom Land und von den Hafenverwaltungen gefördert.

Die Hafenbetriebe sind wichtige Akteure im hiesigen Transport- und Verkehrsnetz und bei der Bahn und der Binnenschifffahrt sind Unternehmen aktiv, die an Alternativen mitarbeiten wollen, so Weyts weiter: „Das sind Unternehmen, die nicht mehr auf die Staus vor ihrer Haustür starren wollen und die ein Auge für die Möglichkeiten haben, die die Hintertüren ihnen bieten“.

Das Flämische Verkehrszentrum errechnete kürzlich, dass die tägliche Staulänge in Flandern derzeit bei 169 km liegt. Das ist 11 km länger als noch im Jahr 2016. Die aus 41 eingereichten Vorschlägen ausgewählten 16 Projekte betreffen die Verlagerung von Transporten und Containern auf Zug und Binnenschiff.

Einige dieser Projekte betreffen Verbindungen in Inland, andere wiederum auch internationale Transporte, wie z.B. von Gent nach Šeštokai in Litauen oder von Gent nach Mortara in der italienischen Lombardei sowie von Zeebrügge nach Dourges in Nordfrankreich. Die meisten Projekte sollen aber Lastwagenfahrten auf den notorisch verstopften Straßen und Autobahnen zwischen den Häfen von Gent, Antwerpen und Zeebrügge vermeiden helfen, also auf recht kurzen Verbindungen.

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