Agrarfläche wird knapp in Flandern: Preise steigen

In diesen Tagen müssen viele Landwirte in Belgien ihre jährlichen Pachten entrichten, wenn die Agrarfläche gepachtet haben. Für viele hiesige Bauern ist die Pacht von Anbauflächen oft die einzige Möglichkeit, noch gewinnbringend arbeiten zu können. Landwirtschaftliche Flächen werden in Belgien im Allgemeinen und in Flandern im Besonderen langsam zu einem seltenen Objekt und die Preise dafür schnellen in die Höhe.

In vielen Gegenden in Belgien ist landwirtschaftlich nutzbare Fläche selten geworden. Und viele Landwirte müssen Land und nicht selten auch ihren Hof pachten. Jetzt, so kurz vor dem Jahreswechsel, müssen vielerorts diese Pachten beglichen werden, was nach alter Manier noch immer per Handschlag und Barzahlung erfolgt.

Die Tatsache, dass Agrarflächen hierzulande ein immer seltener werdendes Gut sind, führt dazu, dass die Preise für solche Ländereien und Grundstücke in die Höhe schnellen. Nur noch selten kaufen einfache selbständige Bauern heute zusätzliche Anbauflächen, denn sie sind kaum noch zu bezahlen. Das ist zum Beispiel der Fall, wo Großbauern aktiv sind, aber auch in städtischen Regionen, z.B. rund um Brüssel, wo immer mehr gebaut wird. Die Metropolen brauchen Platz…

In Flandern stehen heutzutage nur noch etwa 600.000 ha Agrarfläche zur Verfügung. Die Fläche, die frei bleibt, die also zu kaufen wäre, ist hingegen sehr klein und die Preise dafür steigen für die meisten Bauern ins Unermessliche. Von 30.000 bis 90.000 € pro Hektar ist hier die Rede. Gleichzeitig werden die Regeln für Verpächter von landwirtschaftlichen Flächen immer strikter, was dazu führt, das zu mietende Ländereien zum Verkauf stehen. Ein Kreislauf, der eigentlich niemandem dient.

Im belgischen Bundesland Flandern und um die Region Brüssel-Hauptstadt herum, z.B. in Flämisch- oder Wallonisch-Brabant, ist Agrarfläche heute nicht mehr zu bezahlen und wird wohl in absehbarer Zeit zu Bauland umgewidmet. Die Pachten hingegen sind noch finanzierbar. In Wallonien hingegen ist diese Entwicklung noch nicht so ausgeprägt und junge Landwirte aus Flandern lassen sich heutzutage (noch) dort nieder.

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