Schockierende Zustände in einer Legebatterie

Tierschützer von der Organisation Animal Rights haben sich Zutritt zu der Legebatterie des Eierproduzenten Pyfferoen in Wingene in der Provinz Westflandern verschaffen können. Dabei dokumentierten sie erbärmliche Zustände, unter denen die Legehennen leben mussten. Zu allem Überfluss gibt das Unternehmen an, Eier aus Bodenhaltung zu produzieren. Inzwischen nahmen Discounter Lidl Abstand von dem Unternehmen und die flämische Landesregierung droht mit Konsequenzen.

Aus den Bildern von Animal Rights ist ersichtlich, dass zehntausende Legehennen in viel zu kleinen Käfigen dahinvegetieren, ohne frische Luft und mit nur sehr wenig Licht. Überall fanden die Tierschützer verendete Hühner, verletzte Tiere, kranke Hennen und zudem ewig lange nicht mehr weggeräumte Exkremente. Hier handelt es sich ganz klar um Tierquälerei.

Flanderns Tierschutzminister Ben Weyts (N-VA) lässt inzwischen alle Niederlassungen von Pyfferoen überprüfen, denn alleine die Bilder von Animal Rights zeigten mehrere Verstöße gegen geltendes Gesetz. Lidl in Belgien hat inzwischen bereits alle Eier aus diesem Unternehmen aus den Regalen genommen und beendet wohl den Liefervertrag mit dem Unternehmen. Der Discounter bot „Eier aus Bodenhaltung“ dieses Lieferanten in seinen Filialen in Belgien und in den Niederlanden an.

Tierschutzminister Weyts ruft nicht zuletzt nach dem jüngsten Fipronil-Eierskandal in Europa die Landwirtschaft dazu auf, auch selbst gegen solche Zustände vorzugehen, denn letztendlich werfen derartige Feststellungen ein schlechtes Licht auf den gesamten Sektor.

Pyfferoen war vor rund einem Jahr nach Klagen bereits umfassend untersucht worden und damals stellten die Inspektoren 12 Übertretungen fest. Doch bis heute unternahm Pyfferoen nichts, um die Missstände zu beseitigen. Die Anwältin des Unternehmens gab an, es sei nie die Rede davon gewesen, die Firma von behördlicher Seite her unter Druck zu setzen, mit Schließung zu bedrohen und erneut zu evaluieren.

Im Laufe des Dienstag wurde bekannt, dass der Minister den Standort des Unternehmens in Wingene vorerst nicht schließen lässt.

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