Bpost übernimmt den US-Paketdienst Radial

Bpost, die belgische Post, will den amerikanischen Paketdienst Radial übernehmen. Der Übernahmepreis soll bei 820 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 700 Mio. € liegen. Doch die Brüsseler Börse Bel20 scheint diesen Deal nicht mit positiven Kursanstiegen zu belohnen. Die Anleger zeigen Zurückhaltung.

Mit der Übernahme will Bpost in die erste Reihe der E-Commerce-Anbieter aufsteigen, wie Bpost-CEO, Koen van Gerven am Montag sagte: „Radial ist nach Amazon der größte Provider im Bereich elektronischer Handel in den USA.“ Radial bietet seine Dienstleistungen im Bereich E-Commerce an und hat sich zusätzlich im Bereich Technologie-Handel spezialisiert. Das Unternehmen entstand aus der Webseite eBay und ist mehr als ein Paketdienst.

Radial bietet eine ganz Reihe von logistischen Möglichkeiten, z.B. Technologien zum Behandeln von elektronischen Bestellungen, zum Transport, zu den Retouren und auch zu den entsprechenden Zahlungsvorgängen. 2016 fertigte Radial rund 306 Millionen Lieferungen über seine 24 Vertriebszentren ab und Bekleidungsmarken, wie Adidas, Levi’s oder Estee Lauder gehören zu den Großkunden. Radial beschäftigt weltweit 6.700 Arbeitnehmer und rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von einer Milliarde US-Dollar (rund 850 Mio. €), was einen Gewinn von 57 Mio. € einbringen soll.

Doch die Brüsseler Börse reagierte zurückhaltend auf diesen Deal. Hier verloren die Papiere von Bpost kurz nach der Ankündigung der Übernahmepläne glatt 4 %. Die Anleger beobachten diesen Vorgang demnach mit Vorsicht. Das liegt wohl an der Tatsache, dass der Preis, den die belgische Post für Radial zahlt, sehr hoch ist und daran, dass erste Gewinne in dieser Hinsicht wohl erst nach 2020 zu erwarten sind, wie die flämische Wirtschaftszeitung De Tijd dazu schreibt. Radial sei eben kein Sonderangebot, so das Blatt weiter.

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