Wilder Streik in der Produktion bei Volvo Gent

Bei der Endfertigung im Volvo-Montagewerk in Genk ist es am frühen Montagmorgen zu einer Arbeitsniederlegung gekommen. Teile der Frühschicht haben spontan sich geweigert, ihre Arbeit aufzunehmen. Gewerkschaften und Direktion bemühen sich um eine Lösung des Konflikts.

Bei Volvo Cars in Gent rollen derzeit keine Neuwagen vom Band. Mitarbeiter in der Endfertigung haben spontan am Montagmorgen ihre Arbeit niedergelegt oder gar nicht erst aufgenommen. Hintergrund sind offenbar zwei Faktoren: Zum einen naht das Ende der Montage eines SUV-Modells, dass aus dem Programm bei Volvo verschwinden soll.

Dadurch verlieren einige Mitarbeiter mit Zeitverträgen ihren Job. Zum anderen sorgt die Einführung von neuen Modellen im Volvo-Montagewerk in Gent in einigen Bereichen für einen erhöhten Arbeitsdruck. Ausschlaggebend war die Ankündigung von Seiten der Direktion, im September an zwei Samstagen Arbeiten zu müssen, um einen Produktionsrückstand auffangen zu können.

Die Aktion begann am Anfang der Frühschicht im 7 Uhr am Montagmorgen spontan und war mit den Gewerkschaften nicht abgesprochen. Durch die Arbeitsniederlegung kann derzeit kein Neuwagen das Werk verlassen. In der Endphase der Montage bei Volvo arbeiten etwa 700 Beschäftigte. Insgesamt beschäftigt das PKW-Werk von Volvo in Gent rund 5.000 Mitarbeiter.

Gespräche

Nach einer ersten Gesprächsrunde gab die Direktion bekannt, die rund 250 zur Disposition stehenden Zeitarbeitskräfte andernorts im Werk weiter zu beschäftigen. Diese müssen allerdings für neue Aufgaben umgeschult werden.

Das Auslaufen des in Gent montierten SUV vom Typ XC60 sorgt für ein zeitlich befristetes Loch in der Produktion, zumindest solange, wie die Produktion des neuen XC40 noch nicht angelaufen ist. Dies soll ab November der Fall sein, verlautete aus dem Werk dazu.

Jetzt soll auch die Geschwindigkeit am Band verlangsamt werden. Auch die Gewerkschaften sehen ein, dass Volvo Cars in Gent vor einer großen Aufgabe steht, denn der aktuell zu vollziehende drastische und umfassende Schwenk von aktuellen Modellen zu neuen Autos verlangt viel Einsatz auf allen Ebenen am Standort. Bis zum Nachmittag war die Produktion aber noch nicht wieder angelaufen.

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