Belgien braucht qualifizierte Einwanderer

Belgien müsse Attraktiver für gut ausgebildete Fachkräfte und Akademiker aus dem Ausland werden. Zu diesem Schluss kommt eine internationale Studie im Auftrag des Zeitarbeitsvermittlers und HR-Dienstleisters Randstad. Aus dieser Studie ist auch ersichtlich, dass unser Land in den kommenden Jahren (bis 2025) über eine Million neue Fachkräfte braucht. Hier muss unser Land logischerweise auch auf geschulte Einwanderer setzen.
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Die allgemeine Entwicklung auf technologischer Ebene sorgt auch in Belgien dafür, dass Ingenieure und Wissenschaftler von neuen Kräften abgelöst oder durch gerade ausgebildete Fachkräfte ergänzt werden müssen. Weitere Gründe sind die Vergreisung unserer Gesellschaft und das Tempo, in dem sich die Technologie heute entwickelt.

In Folge dessen braucht Belgien in den kommenden Jahren - mindestens bis 2025 - dringend rund 1,1 Million Fachkräfte, die auf den neuesten Stand von Technik und Wissenschaft sind. Neben der IT-Branche betrifft dies aber auch den Gesundheits- und Pflegebereich sowie auch die Behörden auf allen Ebenen des Landes.

Ein Großteil dieses dringend benötigten technologischen und wissenschaftlichen Nachwuchses wird aus dem eigenen Land kommen. Prognosen zufolge werden bis etwa 2030 rund 40 % der beruflich aktiven belgischen Bevölkerung eine hochqualifizierte Ausbildung haben. Damit mag unser Land innerhalb der EU neben Schweden und Frankreich an der Spitze stehen, doch reichen wird dies voraussichtlich nicht.

Dass bedeutet, dass unser Land zwingend Fachkräfte auch aus dem Ausland braucht. Doch auf dieser Ebene kommt Belgien eher schlechter weg, wie Jan Denys von Randstad Belgien gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion bemerkt: „Wir ziehen ziemlich viele Einwanderer an, doch innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe ist der Anteil an qualifizierten Leuten eher zu niedrig.“

Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang, wie die Randstad-Studie belegt, dass es Belgien als einem der wenigen Länder in Europa nicht wirklich gelingt, dies zu ändern. Experten sind sich einig, was die Gründe dafür betrifft. Um hoch ausgebildete und qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland anwerben zu können, braucht es entsprechend hohe Löhne und Gehälter sowie niedrige Steuern.

Dem stimmt auch Jan Denys von Randstad Belgien zu. Und er führt noch ein Kriterium an: Belgien muss auf dieser Ebene mehr auf Englisch als Umgangssprache am Arbeitsplatz setzen. Denys ist der Ansicht, dass sich jetzt hier etwas bewegen müsse: „Wir können uns nicht den Luxus leisten, hochqualifizierte Ausländer links liegen zu lassen…“

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