Milliarden-Zuschüsse für Windenergie kürzen?

Belgiens Staatssekretär für die Nordsee, Philippe De Backer (Open VLD) und Bundesenergieministerin Marie-Christine Marghem (MR) wollen dem Regierungskabinett einen Vorschlag unterbreiten, der eine Kürzung der Zuschüsse für den Bau der drei letzten geplanten Windparks in der Nordsee um 2,5 bis 3 Mia. € vorsieht.

Staatssekretär De Backer gab dazu gegenüber der flämischen Wirtschaftszeitung De Tijd zu verstehen, dass man anstelle der bisher vorgesehenen Zuschüsse über 5,2 Mia. € nur noch „2,2 bis 2,7 Mia. €“ ausschütten wolle. Die zuständigen liberalen Minister folgen damit der Preisentwicklung, die sich auf 66 bis 76 € pro Megawattstunde Strom (inkl. Elektrizitätspreis für die Endverbraucher) einpendeln sollen. Dies sieht der belgische Energie-Regulator CREC in einer entsprechenden Studie vor.

Diese Verringerung der Zuschüsse für die oben genannten Nordsee-Offshore-Parks kann allerdings zu Spannungen innerhalb der Mitte-Rechts-Koalition auf belgischer Bundesebene kommen. Flanderns Christdemokraten CD&V und die flämischen Nationaldemokraten N-VA wollen den beteiligten Energieunternehmen in dieser Sache weiter mit 85 € pro Megawattstunde entgegenkommen.

Bringen De Backer und Marghen diesen Vorschlag bei ihrer Regierung durch, sollen die beteiligten Unternehmen gefragt werden, ob sie zu den neuen Bedingungen bauen wollen (oder können).

Falls nicht, sollen die bestehenden Verträge gebrochen werden und die Sache wird neu ausgeschrieben. Dies jedoch hätte wiederum Probleme zufolge. Durch diesen Vorgang würden die drei Windparks auf hoher See wohl erst gegen 2025 ans Netz gehen können. Damit würde Belgien seine international verabredeten Klimaziele aus dem Pariser Abkommen bis 2020 nie und nimmer erreichen.

Grüner Strom aus Norwegen

Rund ein Drittel des grünen, sprich umweltfreundlichen Stroms, der 2016 ins Elektrizitätsnetz des belgischen Bundeslandes Flandern eingespeist wurde, stammte aus Norwegen. Dies ist aus dem jährlichen Bericht zum Energiemix in Flandern ersichtlich, den der flämische Energie-Regulator VREG in Auftrag gibt.

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