100 Euro/kg: Wucherpreis für Nordseegarnelen

Wird die graue Nordseedgarnele bald zur unbezahlbaren Delikatesse? In den letzten zwei Jahren ist der Kilopreis für die winzigen Krebse von 70 auf knapp 100 Euro gestiegen. Der Grund für diese Verteuerung liegt auf der Hand: In den letzten Jahren ist das Garnelenvorkommen vor der Küste stark gesunken.
EKA/EurekaSlide

Da sich diese Tendenz fortgesetzt hat, ist die kleine graue Nordseegarnele mittlerweile fast so teuer wie Hummer aus Norwegen.

Nicht die Überfischung sei an dem geringen Vorkommen schuld, so der Fischfachhändler Johan Pieters: "Woche nach Woche landen die Garnelenfischer rund 1 Tonne Garnelen an. Das ist eine sehr geringe Ausbeute. Dies kann mit einer schlechten Saison oder mehreren zu tun haben, da Garnelen - wie Insekten - mal mehr mal weniger vorkommen."

Sorgenvoll

Die Branche beginnt sich ernsthafte Sorgen um den Garnelenbestand vor der Küste zu machen. Erst im September kann man effektiv beurteilen, ob die Lage problematisch ist. "Sofern diese Entwicklung anhält und wir im September feststellen müssen, dass die Volumen sinken und die Preise infolgedessen weiter steigen, müssen wir eine Lösung suchen."

Eine schlüssige Antwort auf die Frage, warum der Bestand der grauen Nordseegarnelen geschrumpft ist, gibt es noch nicht. 

Ob die Klimaerwärmung die Garnelenbevölkerung in kältere Gewässer vertrieben hat, kann man kurzfristig nicht mit Sicherheit behaupten. Aber diese Möglichkeit muss erwogen werden, so Johan Pieters.

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