Molenbeek: von ‚hellhole‘ nach ‚heaven‘

Vier bekannte Immobilieninvestoren nehmen den Besuch von Donald Trump am Donnerstag zum Anlass, um ihre Bau- und Entwicklungspläne für Molenbeek vorzustellen. Insgesamt wollen diese Immobiliengesellschaften in den Bau und in die Sanierung von 450 Wohnhäusern, Wohnungen, Schulgebäuden, Kinderkrippen, Büro- und Gewerbefläche investieren. Nach dem Motto: „Molenbeek is not a hellhole, but a heaven for investors.“

Nach den Anschlägen vom 22. März 2016 als Hochburg des islamischen Terrorismus bestempelt wird die Brüsseler Gemeinde Sint-Jans-Molenbeek heute von vier führenden Immobiliengesellschaften in den Himmel gelobt.

Das „upcoming“ Wohn- und Geschäftsviertel in der Hauptstad. schlechthin, insbesondere rund um den Westbahnhof, der zum wichtigen Verkehrsknotenpunkt ausgebaut wird.

Zu den Projekten gehört der Bau eines 18 Stockwerke hohen Wohngebäudes für 163 Familien und 50 Studenten. Im Erdgeschoss: ein kleiner Supermarkt, eine Kinderkrippe, eine niederländischsprachige Grundschule und Büros.

Auch auf dem Gelände einer ehemaligen Keramikfabrik und in einem ausgedienten Bürogebäude werden Privatwohnungen und öffentliche Dienststellen eingerichtet. Sozialer Wohnungsraum und bezahlbare Studios für Studenten wurden bei der städtebaulichen Entwicklung des abgehängten Kanalviertels ebenfalls vorgesehen.
 

Imageproblem

Weil Donald Trump Molenbeek während seiner Kampagne ein „hellhole“ genannt hatte, greifen die Immobilienunternehmen den allerersten Brüssel-Besuch des US-Präsidenten auf, um auf die Trümpfe dieser Gemeinde aufmerksam zu machen.

„Molenbeek hat in erster Linie ein Imageproblem. Wenn man sich vom ersten Eindruck aber nicht täuschen lässt, erkennt man das riesige Potenzial dieser Gemeinde“, so Nicolas Bearelle, CEO von Re-Vive.

Übrigens werden Interessenten auf Stadtviertelführungen mitgenommen, bei denen nicht nur die aktuellen Bauprojekte zu besichtigen sind, sondern auch das neue Rathaus von Molenbeek, verborgene Gemüsegärten und grüne Innenhöfe.

"Molenbeek hat viel zu bieten, u. a. eine interessante wirtschaftliche Lage. Die Immobilienpreise sind niedriger als in anderen Brüsseler Gemeinden. Investoren mit langfristigen Zielen sind ohnehin von der Zukunft von Molenbeek überzeugt. Der Immobilienwert wird dank der von uns geleisteten Investitionen sowieso steigen", prognostiziert Sophie Lambrighs, CEO der Immobiliengesellschaft² Home Invest Belgium.

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