Ingenieure gesucht! Zahl der offenen Stellen steigt

Der Mangel an Ingenieuren im belgischen Bundesland Flandern nimmt dramatische Züge an. In den vergangenen drei Jahren hat sich die Zahl der offenen Stellen laut Arbeitsamt VDAB fast verdreifacht. Doch nach Ansicht von Fachleuten liegt die tatsächliche Zahl der entsprechenden Stellenangebote noch viel höher, wie die flämische Wirtschaftszeitung De Tijd dazu meldet.
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Ende 2013 lag die Zahl der Stellenangebote für Zivil-, Industrie- oder Bio-Technologie-Ingenieure beim Landesarbeitsamt VDAB in Flandern noch bei knapp 2.200 Offerten. Ende 2016 war diese Zahl auf rund 4.120 Angeboten angestiegen. Besonders dringend sucht die Industrie in Flandern nach gut ausgebildeten Ingenieuren, denn dieser Bereich steht für etwa 90 % aller diesbezüglicher Stellenangebote.

Insgesamt bot das VDAB über das gesamte vergangene Jahr hinweg über 8.100 Ingenieure, was knapp doppelt so hoch lag, wie 2013. Doch ein Großteil davon konnte mit jungen Ingenieuren, die nach ihrer Ausbildung direkt einen Job fanden, ausgefüllt werden. Manche Unternehmen werben bereits ihren Nachwuchs in den Hochschulen und Universitäten direkt an. Doch offenbar bleibt die Zahl der angehenden Ingenieure im flämischen (Aus)Bildungswesen in den letzten Jahren in etwa konstant, was das Verhältnis Angebot und Nachfrage Jahr für Jahr in eine stärkere Schieflage bringt.

Beim belgischen Industrie- und Technologie-Dachverband Agoria wird davon ausgegangen, dass die Zahl der tatsächlich angebotenen offenen Stellen für Ingenieure in Flandern mindestens bei 5.000 Angeboten liegt, denn auch hier wird bemerkt, dass in diesem Bundesland das Angebot nicht in dem Tempo steigt, wie die Nachfrage es erfordert.

Zwei Vorschläge zur Lösung

Agoria hat zwei Lösungsvorschläge für dieses Problem.

Zum einen solle die Ausbildung im technischen Bereich aufgewertet werden. Der Jugend und dem Nachwuchs müsse vermittelt werden, dass eine Ausbildung zum Industrieingenieur für tolle Jobs sorgt, die überdies noch gut bezahlt würden. Und man habe die Möglichkeit, an Lösungen für die Herausforderungen dieser Zeit mitzuarbeiten.

Zum anderen müsse sowohl die Unternehmens-, als auch die akademische Welt einen strukturellen Wissens-Upgrade für Arbeitsuchende, die älter als 4 Jahre sind, herbeiführen und zwar durch Umschulungen und Weiterbildung.

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