Belgien will Tachoscheibe auch für Lieferwagen
Bundesverkehrsminister Bellot ist der Ansicht, dass auch Liefer- und Kleinlastwagen unter 3,5 Tonnen einen Tachographen für die Aufzeichnung von Fahrt- und Ruhezeiten brauchen. Derzeit dürfen die Fahrer von Lieferwagen neun Stunden lange am Steuer sitzen, ohne nach 4,5 Stunden eine verpflichtete Rast einzulegen. Das muss anders werden, so der Minister.
Bei seiner Idee findet er Zustimmung von Seiten des Dachverbandes der belgischen Transportunternehmen Febetra. Dessen Direktor Filip De Graef sagte gegenüber der VRT-Nachrichtenredaktion, dass man einen solchen Vorgang auf europäischer Ebene schon länger forderte:
„Wir bitten schon länger um einen gesetzlichen europäischen Rahmen für leichte Transportfahrzeuge, also für Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen. Diese haben bis heute keine gesetzliche Regelung und entkommen so der Kilometerabgabe und sie sind von Fahrt- und Rastzeiten nicht betroffen. Wir stellen immer häufiger fest, dass Lieferwagen aus weit entfernten Ländern, wie Rumänien und Polen, über die Grenze kommen und hier ihren belgischen Kollegen unehrliche Konkurrenz liefern.“
Bislang soll der Vorschlag von Verkehrsminister Bellot nicht für Selbständige (z.B. Handwerker) gelten. Das betrifft vorerst nur Unternehmen, die Ladegut befördern, z.B. Paket-, Post- und Kurierdienste. Die EU-Kommission muss diesem vorerst noch innerbelgischen Vorschlag grünes Licht geben.